Eine Geschichte der inszenierten Personenfotografie

Blick in die Ausstellung
SDTB / Foto: Clemens Kirchner

Ein Porträt ist heute schnell gemacht: Das Smartphone oder die Digitalkamera ist immer mit dabei. Ein Klick und das Foto kann gedruckt, versendet und geteilt werden. Aber nicht immer war Fotografie so alltäglich und leicht zugänglich. Fotografien von Personen entstehen in allen erdenklichen Zusammenhängen und zu unterschiedlichen Zwecken. Das Porträt ist daher mehr als nur das Abbild einer Person. Es ist das Zusammenspiel von den Menschen vor und hinter der Kamera und der Art und Weise, wie, wo und wann das Foto aufgenommen wird. Ein Porträt ist also immer inszeniert. Noch bis zum 20. Oktober 2019 zeigt eine Ausstellung im Deutschen Technikmuseum eine Auswahl aus 160 Jahren Personenfotografie. Präsentiert werden rund 250 Schwarz-Weiß- und Farb-Aufnahmen, die eine faszinierende Motiv-Vielfalt in diesem Genre widerspiegeln. Sie stammen aus dem Bestand des Historischen Archivs der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin und wurden um private Leihgaben ergänzt. Informationen zur Schau finden sich auf der Website des Museums.

Bis 20. Oktober 2019
#portrait. Eine Geschichte der inszenierten Personenfotografie
Deutsches Technikmuseum, Trebbiner Straße 9
Kleine Galerie der Fototechnik-Dauerausstellung
Beamtenhaus, 2. OG
Di–Fr 9–17.30, Sa, So 10–18 Uhr, Eintritt 8/5 Euro

 

 

Open Memory Box – digitalisierte Schmalfilme aus der DDR

Ab dem 23. September 2019 wird ein digitales Archiv mit 425 Stunden DDR-Alltag auf 8mm-Schmalfilm  online abrufbar sein: www.open-memory-box.de. Die Privataufnahmen von 149 Familien entstanden zwischen 1947 und 1990. Es handelt sich um die bisher umfassendste digitalisierte Sammlung von Heimfilmen aus der DDR, die für die historische Forschung und die politische Bildung wie auch für zeithistorisch Interessierte spannend ist. 
Das Archivprojekt wurde 2013 vom schwedisch-deutschen Filmproduzenten Alberto Herskovits und dem kanadischen Politikwissenschaftler Laurence McFalls initiiert. Mehr als 30 Mitarbeiter waren zeitweilig mit Sichtung, Digitalisierung und Verschlagwortung der eingesandten Schmalfilme beschäftigt. Andererseits bietet die OMB eine Serie von Kurzfilmen an, die anhand von dem Schmalfilmmaterial und von Interviews mit den einreichenden Familien produziert wurden.
Das Projekt entstand im Forschungsverbund „Das mediale Erbe der DDR“, an dem auch das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) beteiligt ist, und wurde unter anderem von der Bundesstiftung Aufarbeitung und dem kanadischen Social Sciences and Humanities Research Council gefördert.

In zwei Veranstaltungen wird das Projekt vorgestellt:
24.9.2019 um 18 Uhr
Bundesstiftung Aufarbeitung
Kronenstraße 5, 10117 Berlin
Eintritt frei
Mit:
Prof. Dr. Frank Bösch (Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, ZZF)
Marion Brasch (Journalistin und Schriftstellerin)
Alberto Herskovits (Co-Projektleiter, Altofilm, Stockholm/Berlin)
Barbara Langerwisch (Zeitzeugin und Filmeinreicherin)
Prof. Dr. Laurence McFalls (Co-Projektleiter, Université de Montréal)
Sabine Rennefanz (Journalistin und Autorin)

26.9.19 um 16:30 Uhr
Thalia Programmkino
Rudolf-Breitscheid-Straße 50, 14482 Potsdam
Eintritt frei
Mit.
Prof. Dr. Laurence McFalls (Université de Montréal) und
Alberto Herskovits (Altofilm AB, Stockholm)

 

 

5. Konferenz “Offene Archive” am 4. und 5. November 2019 in Berlin

Am 4. und 5. November 2019 findet beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen die 5. Konferenz des Arbeitskreises Offene Archive im VdA statt.  Der Ort beim Archiv des BSTU ist bewusst gewählt. Die Öffnung des Archivs der Stasi war ein weltweit einmaliger Vorgang mit Vorbildwirkung für viele postdiktatorische Gesellschaften. Erstmals konnten die Menschen am 2. Januar 1992 Einsicht in Stasi-Unterlagen nehmen, um ihr eigenes Schicksal aufzuklären. Die Machtzentrale der DDR-Geheimpolizei ist heute ein Ort der Aufklärung über Diktatur und Widerstand und ein Lernort für Demokratie. Deshalb findet dort, 30 Jahre nach der Friedlichen Revolution, diefünften Ausgabe der “Offenen Archive” statt. Hochkarätige Keynotes, spannende Kurzvorträge sowie eine Podiumsdiskussion zur Archiv-, Netz- und Kulturpolitik sind Teil des Programms!
Das öffentliche archiv-, netz- und kulturpolitische Podium am 4. November ab 19 Uhr wird u. a. mit Roland Jahn (Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen), Prof. Dr. Gerald Maier (Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg), Helene Hahn (Wikimedia Deutschland e. V., Präsidium), Erhard Grundl (MdB, kulturpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis90/Die GRÜNEN-) und Martin Rabanus (MdB, Sprecher für Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion) besetzt sein. Moderation: Bernd Fiedler (Wikimedia Deutschland e. V.).
Ein BarCamp („ArchivCamp“) bietet an beiden Tagen der Konferenz die Möglichkeit zur niedrigschwelligen, aber auch intensiven Diskussion. Themen können, eher archivuntypisch, spontan eingebracht werden; gängige oder eingefahrene Denkmuster der Archivwelt dürfen und sollen hinterfragt werden!

Tagungsort
Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR(BStU)
Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Haus 22
Ruschestr. 103, 10365 Berlin
Link

Ab heute Anmeldung zum 3. Berliner Archivtag möglich

Am 20. November 2019 findet der 3. Berliner Landesarchivtag im Haus 2 der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg statt. Das Rahmenthema der Konferenz lautet „Quellen gesellschaftlicher Umbrüche“.
In diesem Herbst jährt sich zum 30. Mal die Friedliche Revolution von 1989. Ebenso wie die Novemberrevolution und der Beginn der Weimarer Republik 1918/19 und die Ereignisse von 1968 ist sie ein zentrales Datum der Demokratiegeschichte in Deutschland.
Doch welche Zeugnisse dieser Umbrüche existieren und wie werden diese archiviert? Gibt es auch eine breite ergänzende Überlieferung jenseits staatlicher Unterlagen? Um über diese Fragen zu diskutieren, hat der Vorstand des Landesverbands Berlin im VdA die Quellen gesellschaftlicher Umbrüche als Rahmenthema des 3. Berliner Landesarchivtages gewählt. Neben Fragen der Bewertung solcher Quellen, entsprechender Quellenkritik und Oral History, soll auch besprochen werden, wie gegenwärtige und zukünftige Umwälzungen (digital) dokumentiert werden können. Schließlich stellt auch die Digitalisierung selbst einen Umbruch dar.

Seit heute ist die Tagungswebsite online und die Anmeldung möglich. Aber auch hier im Blog gibt es auf der Seite Berliner Archivtage die entsprechenden Hinweise.
Der Tagungsflyer mit dem vollständigen Programm bietet weitere Informationen zu Themen und Vortragenden. Anmelden kann man sich bis zum 11. November 2019 mit diesem Anmeldeformular.

Ausstellung „Deutsche Filmarchitektur 1918–1933″ im Museum für Architekturzeichnung

Noch bis zum 29. September 2019 kann man im im Museum für Architekturzeichnung im Prenzlauer Berg eine Ausstellung über Filmarchitekturentwürfe in der Weimarer Republik besichtigen.Neben den Regiestars des deutschen Kinos wie Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau und Ernst Lubitsch erlangten damals viele Filmarchitekten, heute oft Szenenbildner genannt, wie Otto Hunte, Erich Kettelhut, Hermann Warm und Robert Herlth große Bekanntheit. Ihre Arbeit, von denen in der Schau mehrere Proben ausgestellt sind,  war von ebenso großer Wichtigkeit, denn sie umfasste neben der Gestaltung des Szenenbildes weitergehende Planungen in der Umsetzung der Filmidee: Die Skizzen enthielten oft bereits vorgezeichnete Kamera- und Schauspielerpositionen, die Kulissen aufgemalte Lichteffekte, was in der Nachkriegszeit wegen der Unterbrechung der Stromversorgung von großer Bedeutung war.
Zur Ausstellung ist auch ein sehenswerter Katalog erschienen.

S. Tchoban Foundation, Christinenstraße 18a,10119 Berlin
Mo–Fr 14–19 Uhr
Sa -So 13–17 Uhr
http://www.tchoban-foundation.de

Ausstellung Das Jahrhundert des Tanzes

Noch bis zum 21. September 2019 kann man im in der Akademie der Künste am Hanseatenweg die Ausstellung “Das Jahrhundert des Tanzes” ansehen. Ausgewählte Dokumente der deutschen Tanzmoderne werden in den Kontext einer weltweiten, internationalen Tanzszene gestellt, die durch Projektionen von hundert ikonischen Fotografien und Filmausschnitten als dynamisches Kraftfeld aus Körperbildern und Bewegungserfindungen in einen Dialog mit den originalen Objekten tritt.
Erstmals zeigen die Tanzarchive aus Köln, Leipzig, Bremen und Berlin einzigartige Herzstücke aus ihren Sammlungen in einer gemeinsamen Ausstellung.

Akademie der Künste
Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Täglich 15 – 22 Uhr
www.adk.de

Neue Räume für das Archiv im Böhmischen Dorf

Die Eröffnung fand im Garten statt

Gemeinsam mit rund 100 Gästen feierte das Archiv im Böhmischen Dorf am 6. September 2019 die Eröffnung seiner neuen Archivräume. Im historischen Bet- und Schulhaus Kirchgasse 5, mitten im alten Dorfkern von Rixdorf in Neukölln, das neue Domizil bezogen werden. Der Umzug dorthin war seit einem knappen Jahr vorbereitet worden. Hier, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum im Böhmischen Dorf, das sich im anderen Teil des Hauses befindet, kann das Archiv nun viel besser seinen Aufgaben nachgehen.
Das ist nicht nur die eigentliche Archivarbeit mit der Betreuung zahlreicher Forschungsprojekte. Wie kaum ein anderes Berliner Archiv ist dieses in der unmittelbaren Nachbarschaft verwurzelt. Sichtbare Zeichen sind die vielen Projekte, von denen nur zwei genannt werden sollen: “Kiezfüchse”, in dem Kinder der ersten und zweiten Klasse der Richard Grundschule einen Stadtrundgang im Richardkiez entwickelt und dazu die Geschichte der einzelnen Gebäude erforscht haben. Und das Projekt “Rixdorfer erzählen”, in dem die Berichte von Senioren über deren Ankunft nach dem Krieg in Neukölln aufgeschrieben werden.

Das neue Archivgebäude

Weitere Informationen:
Archiv im Böhmischen Dorf, Kirchgasse 5, 12043 Berlin, Telefon: 68999720 www.boehmischesdorf.de.

Präsentation des Archivs der Versöhnungsgemeinde

Das Archiv der Evangelischen Versöhnungsgemeinde in der Bernauer Straße präsentiert am 04.09.2019, um 19.00 Uhr, erstmals besondere Objekte aus seinen Beständen, insbesondere Photo- und Filmaufnahmen. Die Veranstaltung unter dem Titel “Geteilte Gemeinde – Gemeinsame Erinnerung” findet im Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer, Bernauer Straße 119, statt und ist Teil einer Vielzahl von Veranstaltung im Rahmen des 30. Jahrestags des Mauerfalls.

Die Versöhnungskirche stand jahrelang im Grenzstreifen und wurde 1985 gesprengt.  Diese besondere Situation und ihre historische Entwicklung wird durch die Überlieferung im Archiv der Gemeinde dokumentiert. Auf der Veranstaltung sprechen Prof. Dr. Axel Klausmeier (Stiftung Berliner Mauer), Dr. Ulrich Mählert (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) und der Leiter des Evangelischen Landeskirchlichen Archivs Berlin, Dr. Wolfgang Krogel.

Einladung

8. September 2019: Rundgang durch das Gedächtnis des Deutschen Bundestages

Beim Tag der Ein- und Ausblicke des Deutschen Bundestages können Besucherinnen und Besucher erstmals das Archiv, die Bibliothek und die Pressedokumentation selbst erkunden. Einzelne Magazine und Funktionsräume sind Teil des offiziellen Rundgangs. In den Jahren zuvor war eine Besichtigung nur im Rahmen von Führungen möglich. Schautafeln erläutern, wie Archivgut erhalten wird und wie ein Magazin funktioniert. Zudem sind zwei der wichtigsten Dokumente zur Geschichte der Bundesrepublik zu sehen: der Beschluss des Parlamentarischen Rates zur Annahme des Grundgesetzes am 8. Mai 1949 und das Schreiben der Präsidentin der Volkskammer der DDR vom 25. August 1990, in dem sie der Präsidentin des Deutschen Bundestages den Beschluss der Volkskammer über den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes mitteilt.
Das komplette Programm ist hier abrufbar.

Ausstellung zu Heinrich von Kleist im GStA

Das Kleist-Museum Frankfurt (Oder) und das Geheime Staatsarchiv PK zeigen erstmals in einer gemeinsamen Ausstellung ihre korrespondierende Überlieferung des Schriftstellers Heinrich von Kleist. Unter dem Titel “O du meine Allertheuerste! – Höchstgebietender Herr Staatskanzler…” werden Briefe, Handschriften und andere Dokumente Kleists als Faksimile präsentiert. Die Ausstellung, die von Anette Handke und Anke Klare kuratiert wurde, ist bis zum 28.08.2020 in den Räumlichkeiten des GStA zu sehen.

Mitteilung des GStA PK

Mitteilung des Kleist-Museums Frankfurt (Oder)