Alle Beiträge von Yves A. Pillep

Uwe Schaper verabschiedet

Bereits am 03.07.2024 wurde der langjährige Direktor des Landesarchivs Berlin, Prof. Dr. Uwe Schaper, in einer Feierstunde verabschiedet. Mit dabei waren u. a. der Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt Joe Chialo sowie der ehemalige Regierende Bürgermeister Walter Momper, die das knapp 20jährige Wirken Schapers würdigten.

Anlässlich der Veranstaltung erschien die Festschrift “Zukunftsort Archiv”, die eine Reihe von Aufsätzen Schapers aus seiner langjährigen Tätigkeit als Archivar, Ausbilder, Historiker und Wissenschaftsmanager enthält und open access zugänglich ist (z. B. beim Verlag Duncker & Humblot). Der Nachfolger im Amt des Direktors des Landesarchivs, Sven Kriese, wird sein Amt am 01.08.2024 antreten.

Pressemitteilung des Landesarchivs v.04.07.2024.

Firmengeschichte während der NS-Zeit

Seit einigen Jahren untersuchen nicht nur öffentliche Einrichtungen, sondern auch Wirtschaftsunternehmen ihre Rolle während der Zeit des Nationalsozialismus. Einen Blick auf den aktuellen Stand wirft das RBB-Inforadio in seinem Beitrag v. 13.07.2024:

rbb24https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/07/unternehmen-berlin-zu-ns-zeit-profiteure-gelbe-sterne-deutschlandfahnen-aufarbeitung.html

Im Fokus steht insbesondere die Berliner Stoffdruckerei, vormals Berliner Fahnenfabrik Geitel & Co., die in der NS-Zeit die Zwangskennzeichen der sogenannten “Judensterne” produzierte.

Einsatz von KI im Bundesarchiv

Das Bundesarchiv nutzt Künstliche Intelligenz, um die Überlieferung des Reichskolonialamtes durchsuchbar zu machen. Zum Einsatz kommt ein Programm zur Handschriftenerkennung. Die Anwendung, die derzeit im Lesesaal in Berlin-Lichterfelde zur Verfügung steht, soll in etwa 2 Jahren im neuen Digitalen Lesesaal auch für die externe Suche bereitstehen. Damit werde “eine wichtige Quelle für die Erforschung des von der deutschen Kolonialherrschaft begangenen Unrechts” besser zugänglich gemacht, heißt es in der Pressemitteilung des Bundesarchivs.

Beitrag des Deutschlandfunks vom 29.06.2024

Queere Archive sammeln Spenden für Archivzentrum

Die Existenz von FFBIZ, Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft und Spinnboden Lesbenarchiv und Bibliothek ist gefährdet. Um ihren Fortbestand zu sichern, planen die drei Einrichtungen nun ein gemeinsames Archivzentrum in Neukölln:

Queere Geschichte erhalten: Archivzentrum in Berlin geplant (l-mag.de)

Direkt zur Spendenkampagne:

Archivzentrum lesbisch-queer, feministisch, sexualwissenschaftlich – Spinnboden Lesbenarchiv & Bibliothek e.V. – betterplace.org

Gebäude des Geheimen Staatsarchivs wird 100 Jahre alt

Der von Eduard Fürstenau errichtete Archivzweckbau in Dahlem wurde 1924 eröffnet. Anlässlich der 100. Wiederkehr dieses Ereignisses fand am 10. Juni 2024 eine Festveranstaltung im GStA statt, über die Birgit Jöbstl vom IWD berichtet:

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz:100 Jahre, europäisch und kein bisschen geheim (idw-online.de)

Ein Geschenk machte sich das GStA mit der Freischaltung einer neuen Archivdatenbank selbst. Diese verbindet nun die eigenen Erschließungsdaten mit denen des Zentralarchivs der Staatlichen Museen:

Archivdatenbank – Hinweise und Benutzung – Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (preussischer-kulturbesitz.de)

Weitere Medienberichte:

Aktenstudium spart Millionen: Das Geheime Staatsarchiv feiert seinen 100. Geburtstag fast geheim (tagesspiegel.de)

#ZelleBerlin – 100 Jahre Geheimes Staatsarchiv | rbb (rbb-online.de)

Studie zur Lage der Berliner Archive mit SBZ/DDR-Beständen übergeben

Frank Ebert, Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, hat die zweite Teilstudie des Sachstandsberichts zur Aufarbeitung der SED-Diktatur an die Präsidentin des Abgeordnetenhauses, den Regierenden Bürgermeister und den Kultursenator übergeben. “Es handelt sich um die erste große Untersuchung zur Archivierung und Dokumentation von Beständen mit SBZ/DDR-Provenienz im Land Berlin”, wie es in einer Pressemitteilung vom 18.04.2024 heißt.

Laut Ebert werde eine Förderoffensive für archivfachliche Erschließungsprojekte mit Schwerpunkt auf SBZ/DDR-Beständen empfohlen, “damit auch dieses Archivgut endlich für die Forschung und Rehabilitierung genutzt werden kann. Handlungsbedarf gibt es auch bei der Digitalisierung…Aktuell fehlt es der überwiegenden Zahl der Archive an technischer Ausrüstung, personellen Kapazitäten oder aber finanziellen Mitteln, um die Archivalien zu digitalisieren.”

Link zu den Ergebnissen der Studie.

“Ihren Platz in der Welt finden”

So lautet der Titel einer Wanderausstellung, die ab 19. März 2024 im Kirchlichen Archivzentrum am Bethaniendamm gezeigt wird. Im Einladungstext heißt es:

„Ihren Platz in der Welt finden“ unter diesem Titel ist vom 19. März bis zum 19. April 2024 eine Wanderausstellung im Kirchlichen Archivzentrum Berlin zu sehen. Else Niemöller, Lehrerin, Mutter, Pfarrfrau und Friedensaktivistin hat ihren Platz gefunden. In der Ausstellung kann das Leben der unabhängigen und vielseitigen Frau auf Rollups nachvollzogen werden. Zu den Öffnungszeiten, Montag-Donnerstag 9-14 Uhr kann die Ausstellung im Archivzentrum kostenlos besucht werden. Am Mittwoch, den 20. März findet 12 Uhr eine Führung mit der Ausstellungskuratorin Frau J.Toussaint statt, um Anmeldung dazu wird gebeten (bitte bis 19.3. an archiv@ezab.de).

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Adresse: Bethaniedamm 29, 10997 Berlin, Kontakt: M.Schulenburg 030 2250 4544.

Heute Ausstellungseröffnung

Heute, am 8. Dezember 2023, wird in der Gethsemanekirche die Ausstellung “Gemeinsam sind wir unerträglich” eröffnet, die die Geschichte der unabhängigen Frauenbewegung in der DDR beschreibt. Die hochkarätig besetzte Vernissage mit der SED-Opferbeauftragen beim Deutschen Bundestag Evelyn Zupke u. a. beginnt um 19.00 Uhr. Die Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e. V. hat eine Vielzahl an Dokumenten, Photos und Interviews zusammengetragen, die die Geschichte der Bewegung vom Beginn in den frühen 80er Jahren bis zum Ende der DDR erzählen. Begleitend erscheint ein Ausstellungskatalog mit zusätzlichem Quellenmaterial.

Jubiläum in Spandau

Das Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau feiert sein 40jähriges Bestehen. Dazu gibt es eine Sonderausstellung in der Bastion “Kronprinz”, die morgen, am 16.11.2023 um 18.00 Uhr eröffnet wird und – mit umfangreichem Begleitprogramm – bis zum 03.03.2024 zu sehen ist. Auch der neugestaltete Lesesaal des Archivs kann besichtigt werden.

Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Archiv unter Spandaus Schätze

Beitrag in der “Berliner Woche – Spandauer Volksblatt” vom 09.11.2023

6. Berliner Landesarchivtag lädt ein

Unter dem Titel “Archive als zeithistorische Akteure – Gesellschaftliche Verpflichtung oder Spielwiese?” findet am 22. November 2023 der diesjährige Berliner Archivtag statt – seit 2019 erstmals wieder in präsenter Form. Im Zentrum der Fachtagung, die im Haus Potsdamer Straße der Staatsbibliothek zu Berlin stattfindet, steht die Frage nach der Objektivität bzw. Neutralität archivischen Handelns. Tagungsprogramm und Anmeldeformular finden Sie auf der Seite des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare oder in diesem Blog.

Außerdem können Sie sich im Vorfeld einbringen: Was ist für Sie das visuelle Erbe von Berlin? Schicken Sie Ihre Fotos von Ereignissen, Stadtansichten oder Erlebnissen, die Sie mit Berlin verbinden, mit Nennung der Quelle und ggf. einem kurzen Kommentar (JPEG, Auflösung 300 dpi) an: lv-berlin@vda.archiv.net. Der VdA-Landesverband Berlin als Veranstalter der Tagung geht davon aus, dass Sie über die Verwertungsrechte sowie über die Rechte am Bild verfügen und mit der Übersendung ein einmaliges Nutzungsrecht für den Berliner Archivtag einräumen.