Bericht vom 5. Berliner Landesarchivtag

In der Hoffnung, dass dies vielleicht der letzte coronabedingte Online-Archivtag sein könnte, begrüßte der Vorsitzende des VdA-Landesverbands Berlin Torsten Musial am 23. November 2022 die ca. 300 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an den Endgeräten und warf zunächst einen Blick auf die Tätigkeit des Landesverbands im zurückliegenden Jahr mit Archivstammtischen, den Ausgaben der “Berliner Archivrundschau”, dem Weblog „berlinerarchive.de“ u. v. a. (Mitarbeit sehr erwünscht!). Er wies vorab auf den parallel laufenden Chat hin, der in diesem Jahr wesentlich intensiver genutzt wurde, sodass es bei allen Beiträgen zu einem regen Austausch kam.

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Nächster Berliner Archiv-Stammtisch am 1.12.2022

Der nächste Berliner Archiv-Stammtisch findet am 1. Dezember 2022 im Geheimen Staatsarchiv PK statt:
11. Berliner Archivstammtisch
Donnerstag, den 1. Dezember 2022, 16:30 Uhr
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz
Archivstraße 12 – 14, 14195 Berlin, Treffpunkt: Eingangsfoyer

Im Anschluss gibt es wie immer Gelegenheit, sich in lockerer Runde auszutauschen, dieses Mal in der Eierschale Dahlem:

ab 18:30 Uhr Eierschale Dahlem
Podbielskiallee 50, 14195 Berlin-Zehlendorf.

Die Anmeldung erfolgt wie immer an lv-berlin@vda.archiv.net

Ausgabe 2022-2 der „Berliner Archivrundschau“ erschienen

Aus- und Fortbildung sind das Hauptthema der aktuellen Ausgabe der „Berliner Archivrundschau“, die Ende Oktober erschienen ist. Susanne Freund, Uwe Schaper und Markus Stumpf beschreiben aktuelle Entwicklungen und regen mögliche Weiterentwicklungen an. Daneben enthält das Journal Berichte und Geschichten aus Berliner Archiven, blickt auf die letzten Berliner Archivstammtische zurück und stellt Ausstellungen und Neuerscheinungen vor. In der Rubrik Gespräche kommen diesmal Kolleginnen zu Wort, die sich entweder noch in der Ausbildung befinden (Carolin Ehrenfeld, FH Potsdam) oder als Seiteneinsteigerin eine Fortbildung absolviert haben (Janine Jenitschonok, Zentralarchiv der Christengemeinschaft).

Das Heft kann online gelesen werden unter https://www.berlinerarchive.de/archivrundschau oder gegen eine Schutzgebühr abonniert werden.

Workshops zum Thema Kontrollierte Vokabulare

Die servicestelle Digitalisierung (digiS) bietet am am 18. und 30. November 2022 zwei Workshops zum Thema “Kontrollierte Vokabulare” an. Die zwei Workshops sind kostenfrei und finden von 10 bis max. 12 Uhr online statt. Kontrollierte Vokabulare wie etwa die Gemeinsame Normdatei (GND) oder der Getty Arts & Architecture Thesaurus (AAT) sind für die Metadatenqualität von großer Bedeutung. Sie steigern die Auffindbarkeit, Nachnutzbarkeit und Interoperabilität Ihrer Daten. Im ersten Workshop wird anhand verschiedener praktischer Aufgaben die Objektbeschreibung mit kontrollierten Vokabularen vertieft. Im zweiten Workshop soll die praktische Implementierung Kontrollierter Vokabulare in den Dokumentationsworkflow in den verschiedenen Häusern in den Blick genommen werden. Hier wird die tatkräftige Unterstützung der Anwender benötigt, denn der Workshop soll dazu dienen, good-and-bad-practice-Beispiele zu teilen. Gerade weil die Einbindung domänenspezifischer Vokabulare von Sammlungsmanagementsystemen mitunter nicht adäquat unterstützt wird, solldie Möglichkeit geboten werden, Erfahrungen und vor allem gelebte Dokumentationspraxis zur Diskussion zu stellen. Vielleicht ergibt sich durch den kollegialen Austausch gleich auch praktische Soforthilfe?

Voraussichtlich ab dem 7. November 2022 wird auf der Webseite von digiS eine neue eLecture “Kontrollierte Vokabulare” bereitgestellt, in der die konzeptionellen Grundlagen kontrollierter Vokabulare sowie die am weitesten verbreiteten Normdatenbanken und Thesauri in Theorie und Anwendung vorgestellt werden.

Melden Sie sich bei Interesse bitte bis zum 16. November 2022 an über digis@zib.de.

Treffen des Gesprächskreises Nachlässe und Autographen

Nach längerer Pause trifft sich der Gesprächskreis Nachlässe und Autographen wieder, diesmal allerdings nur online. Am 7. November 2022 soll es von 14 bis etwa 16 Uhr um Fragen der Bestandserhaltung gehen. Kolleginnen aus dem Geheimen Staatsarchiv PK und der Stiftung Deutsche Kinemathek werden referieren.

Interessenten an der Veranstaltung wenden sich wegen der Einwahldaten an Ralf Breslau von der Staatsbibliothek zu Berlin oder Franziska Mücke vom Geheimen Staatsarchiv PK.

5. Berliner Archivtag am 23. November 2022

Am 23. November 2022 findet der 5. Berliner Landesarchivtag als Videokonferenz mit dem Rahmenthema „Neue Wege der Erschließung statt. Die Erschließung zählt zu den wichtigsten Aufgaben in Archiven. Derzeit ist sie einem starken Wandel unterworfen. Durch die Präsentation der Erschließungsangaben
in anderen Wissenskontexten im Internet erwachsen neue Nutzungsforderungen an die Archive: Mehr Archivgut soll in kürzerer Zeit zur Verfügung stehen. Mit Normdaten, Schlagworten, Transkriptionen
oder Digitalisaten angereicherte Erschließungsinformationen sollen Durchsuchbarkeit, Verknüpfungsdichte und einen raschen Zugang gewährleisten. Doch welche Wege führen trotz Verzeichnungsrückständen, Zeitmangel und Aufgabenvielfalt dorthin? Sollten wir stärker priorisieren, flacher erschließen oder Crowdsourcing-Modelle nutzen? Wäre es sinnvoll, auch bereits vorliegende
Erschließungsangaben anzureichern? Müssen oder sollen genderspezifische und identitätspolitische Aspekte bei der Erschließung berücksichtigt werden?

Über diese und andere Fragen wollen wir mit Ihnen diskutieren. Anmeldeschluss ist der 21. November 2022. Das Programm finden Sie hier.

Mehr Geld für die Provenienzforschung

Ab 2023 werden für Provenienzforschung neben den bereits bestehenden Projektmitteln in Höhe von 200.000 Euro jährlich zusätzliche Mittel in Höhe von 775.000 Euro zur Verfügung gestellt. Neben NS-Raubgut soll nun auch erstmalig in den Bereichen Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, Unrecht in den Zeiten der SBZ/DDR sowie Kulturgut aus besetzten Gebieten geforscht werden.

Ab 2023 werden in sämtlichen öffentlich geförderten Kulturerbe-Einrichtungen dauerhafte Strukturen zur Erforschung der jeweiligen Sammlungen und Bestände geschaffen. Am Brücke-Museum, am Georg Kolbe Museum, beim Bauhaus-Archiv/ Museum für Gestaltung Berlin und beim Landesarchiv Berlin werden erstmalig wissenschaftliche Positionen für Provenienzforschung geschaffen. Am Deutschen Technikmuseum Berlin und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin wird jeweils eine zweite wissenschaftliche Stelle etabliert. Durch Schaffung einer dauerhaften Volontariatsstelle für Provenienzforschung wird die Ausbildung in diesem Bereich verfestigt. Erstmals können zudem die Bezirksmuseen ab 2023 Mittel für Projekte zur Provenienzforschung beantragen. Der gesamte Wortlaut der Pressemitteilung vom 12. Oktober 2022 ist hier zu finden.

Bibliotheken und Archive als Dritte Orte – Orte der Begegnung, des Lernens und der Inspiration

Am 25.10.2022 um 19 Uhr findet ein Vortrag und eine Podiumsdiskussion mit Aat Vos und Volker Heller im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung statt.

Viel zu oft werden Bibliotheken und Archive in bestehenden Museums- und Ausstellungseinrichtungen übersehen. Dabei spielen sie eine große Rolle bei der Vermittlung und Vertiefung von gesellschaftsrelevanten Themen, schaffen Raum für Gespräche und ermöglichen soziale, kulturelle und digitale Teilhabe. Im Dokumentationszentrum ist mit dem Lesesaal von Bibliothek & Zeitzeugenarchiv so ein besonderer Ort entstanden. Der niederländische Architekt und Creative Guide Aat Vos vom Büro includi stellt die Idee des Dritten Ortes vor, erklärt seine Konzeption und den Entwicklungsprozess hinter solch einer Gestaltung. Auf dem Podium diskutieren Volker Heller, Generaldirektor der Zentral- und Landesbibliothek Berlin, und Gundula Bavendamm, Direktorin des Dokumentationszentrums, mit Aat Vos über die Erfahrungen in der täglichen Praxis. Im Anschluss gibt es im 1. OG einen kleinen Empfang und es besteht im Lesesaal die Möglichkeit des Austausches mit den Mitwirkenden dieses Gestaltungsprozesses. Zu Ihrer und unserer Sicherheit empfehlen wir das Tragen einer FFP2-Maske während der Veranstaltung.

Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Stresemannstraße 90, 10963 Berlin, www.flucht-vertreibung-versoehnung.de

Eintritt frei, Tickets: https://buchungen.flucht-vertreibung-versoehnung.de/de/tickets/21

 Die Veranstaltung wird live auf dem YouTube Kanal des Dokumentationszentrums Flucht, Vertreibung, Versöhnung übertragen: https://www.youtube.com/watch?v=Zw9p2nCMs0E

Berlin zeichnet Mode – Modeschulen in Berlin – Bericht über ein Digitalisierungsprojekt

“Berlins einzigartige Ausbildungstradition in den verschiedenen Modeschulen lässt sich anhand von Modezeichnungen Lehrender und Lernender bestens darstellen. Es sind Arbeiten von herausragender Qualität, oftmals in expressivem Duktus gemalt, farbenprächtig und detailreich.”

2021 konnten in einem Kooperationsprojekt von Lette Verein Berlin, Sammlung Modebild – Lipperheidische Kostümbibliothek der Kunstbibliothek Berlin, Stadtmuseum Berlin und Fachbereich 5 der HTW Berlin viele dieser wertvollen Modezeichnungen digitalisiert werden. Die Metadaten wurden in die Deutsche Digitale Bibliothek und in die Europeana exportiert. Darüber hinaus konnten die Projektpartnerinnen auf der Ausstellungsplattform DDB Studio eine virtuelle Geschichte aus ihren Projektergebnissen gestalten, die demnächst veröffentlicht wird. Die Projektpartnerinnen berichten

Der Berliner Arbeitskreis Information hat Dr. Britta Bommert  (Leiterin der Sammlung Modebild – Lipperheidische Kostümbibliothek), Jana Haase (Leiterin der Bibliothek und des Archivs in der Stiftung Lette Verein Berlin), Dr. Dorothee Haffner (Professorin für Museumsdokumentation an der HTW Berlin) und Heike-Katrin Remus (Kuratorin der Sammlung Mode und Textilien im Stadtmuseum Berlin) eingeladen, über das Kooperationsprojekt zu berichten, insbesondere über die Herausforderungen und Ergebnisse. Zudem gibt es einen Einblick in die virtuelle Ausstellung. das Projekt vorzustellen.
Der Vortrag findet am Donnerstag, den 20. Oktober 2022 um 18:00 Uhr per Zoom statt. Bitte melden Sie sich bis zum 19.10.2022 unter bak@ub.tu-berlin.de an. Die Zugangsdaten zur Zoom-Veranstaltung werden Ihnen einen Tag vor der Veranstaltung per Mail zugesandt.

Auswirkungen der Energieknappheit auf den Kulturbereich

Gegenwärtig wird viel über mögliche Auswirkungen der Energieknappheit auf den Kulturbereich gesprochen. Auch Archive könnten davon betroffen sein, u. a. durch Absenkung der Temperaturen in den Arbeitsräumen oder moderatere Klimavorgaben.
Auf der Ebene der Kulturministerkonferenz wurde nun eine Bund-Länder Arbeitsgemeinschaft eingerichtet, die sich mit den Auswirkungen der Energieknappheit auf den Kulturbereich beschäftigt. Es geht vornehmlich darum, fachliche Beratungsangebote zu koordinieren und (auch den kleineren Einrichtungen) zugänglich zu machen. Auch die diversen Einsparvorschläge sollen mit Hilfe ausgewählter Verbände aus allen Kulturbereichen fachlich bewertet werden. Der VdA wurde als Fachverband für das deutsche Archivwesen in die Arbeit eingebunden.  Dr. Martin Schlemmer (Landesarchiv NRW) hat sich als Vertreter des Gesamtvorstands VdA bereit erklärt, in der Arbeitsgemeinschaft für den VdA die Gespräche zu führen. In den nächsten Tagen wird der VdA Handlungsempfehlungen für Archive zu Energieeinsparungen auf seiner Website veröffentlichen.