Landeskonzept für den Originalerhalt des schriftlichen Kulturguts in Berlin

Seit Jahresbeginn widmet sich das KBE im Rahmen eines von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa geförderten zweijährigen Projekts der Erarbeitung eines Landeskonzeptes für den Originalerhalt des schriftlichen Kulturguts im Land Berlin.
Dieses bildet die strategische Planungsgrundlage für ein koordiniertes und effizientes Vorgehen bei den künftigen Bemühungen des Landes im Bereich der Bestandserhaltung. So soll sichergestellt werden, dass neben größeren auch kleinere Institutionen mit besonders schützenswerten und bedrohten Beständen bei der Ausschreibung und Ausreichung von Fördermitteln in den Fokus rücken. Weshalb es eines solchen Landeskonzeptes bedarf, erfahren Sie auf der Seite Landeskonzept? Landeskonzept!
Ausgangspunkt des künftigen Landeskonzeptes ist eine aktuelle und valide Übersicht, die Aufschluss über Art und Umfang der schützenswerten Bestände, den Grad der vorliegenden Schäden und Gefährdungen sowie die in den Einrichtungen vorhandenen Infrastrukturen, Ressourcen und fachlichen Kompetenzen im Hinblick auf die Bestandserhaltung gibt. Die entsprechenden Daten werden ab Mitte Oktober 2020 im Rahmen einer fundierten zweiteiligen Erhebung in zahlreichen Archiven, Bibliotheken und vergleichbaren Kulturgut bewahrenden Einrichtungen im Land Berlin erfasst – und Sie können uns dabei helfen!
Unterstützen Sie die Erarbeitung des Landeskonzeptes durch Ihre Teilnahme an der Datenerhebung und stellen Sie sicher, dass die künftigen Bemühungen des Landes im Bereich der Bestandserhaltung bedarfsgerecht gestaltet sind und auch die Bedürfnisse Ihrer Einrichtung in den Blick nehmen.
Wie Sie sich an der Erhebung beteiligen können und wie diese überhaupt aussieht, verrät Ihnen diese Seite. Ein Video dazu finden Sie hier.

Lisa Graf
Email: kbe@zlb.de, Tel: 030 90226 – 637 / 638

VdA bietet Online-Fortbildungsreihe an

Da die sonst vom VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e. V. ausgerichteten Präsenz- bzw. Fortbildungsveranstaltungen wie u. a. Deutscher Archivtag, Landesarchivtage, Fachgruppen-Veranstaltungen) gegenwärtig nicht stattfinden können,  bietet der VdA nun auch Online-Fortbildungen an.  Nach den Veranstaltungen wird, wie von den Fortbildungen bei den Deutschen Archivtagen gewohnt, ein Zertifikat über die Teilnahme ausgestellt. Teilnehmen können auch Nichtmitglieder.
Vom 6. bis einschließlich 8. Oktober 2020 werden folgende Fortbildungen, jeweils mit einer Dauer von zwei Stunden, angeboten:

  • Online-Fortbildung 1: Mut zur Lücke! Impulse für die Fotobewertung
  • Online-Fortbildung 2: Vom handschriftlichen Matrikeleintrag des 15. Jahrhunderts zum digitalen Datenbankeintrag des 21. Jahrhunderts – Aufbau, Ausbau und Vernetzung von Online-Portalen an der Universität Rostock
  • Online-Fortbildung 3: Last und Luxus? Einblick in die Übernahme-, Bearbeitungs- und Benutzungsgrundsätze von Nachlässen
  • Online-Fortbildung 4: Fundament oder Fleißarbeit? Vorarchivische Schriftgutverwaltung
  • Online-Fortbildung 5: Kreativität und Spontanität – Wege zur besseren Präsenz des Archivs
  • Online-Fortbildung 6: Wie bringe ich mein Archiv ins Onlineportal?

Das ausführliche Programm, die Slots  sowie das Formular für die Buchung finden Sie auf der Website des VdA:  https://www.vda.archiv.net/online-fortbildungen/veranstaltungsangebot.html.

Neue Bilddatenbank des Deutschen Bundestages mit aktualisierten Nutzungsbedingungen

Eine neue Bilddatenbank des Deutschen Bundestages hat das bisherige System “Digitaler Bilderdienst / Bildarchiv” abgelöst. Die aktualisierten Nutzungsbedingungen sind klar und einfach strukturiert sowie verständlich formuliert. Sie erlauben nunmehr die Nutzung einzelner Bilder in sozialen Medien und für kommerzielle nichtwerbliche Zwecke. Auch die zulässigen und nicht zulässigen Bearbeitungen wurden präziser definiert.

Vortragsreihe zur Treuhand gestartet

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat eine neue Vortragsreihe zur Treuhand gestartet. Der erste Vortrag am 6. Juli 2020 widmete sich konkret den Treuhandakten. Frau Dr. Maria von Loewenich vom Bundesarchiv berichtete unter dem Titel „Fakten, Fakten, Fakten? – Die Akten der Treuhandanstalt im Bundesarchiv“ u. a. über die Zugangsmöglichkeiten, Bewertungsfragen und die Struktur der Überlieferung. Einen Mitschnitt dieser Veranstaltung kann man hier ansehen.

Am 20. Juli 2020 sprach Rainer Karlsch vom Institut für Zeitgeschichte über das Versprechen des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl am 10. Mai 1991 in Schkopau, die Werke des mitteldeutschen Chemiedreiecks zu erhalten und die Eierwürfe auf ihn Stunden später in Halle. Beide Ereignisse markierten die Spannweite zwischen Hoffnung und Enttäuschung in Ostdeutschland. Ein erster Schritt zur Restrukturierung der chemischen Industrie stellte der Leuna-Minol-Vertrag vom Januar 1992 dar. Es handelte sich um die größte Investition eines französischen Unternehmens in Ostdeutschland. Der Neubau der Raffinerie war höchst umstritten, wurde von einer Schmiergeldaffäre überschattet und von der Konkurrenz bekämpft. Ohne es offen zu sagen, betrieb die Treuhandanstalt in diesem Fall aktive Strukturpolitik. Inzwischen gehört der Chemiepark Leuna zu den modernsten Standorten in Europa.  Auch diesen Vortrag kann man sich hier ansehen.

Als nächster wird am 3. August 2020 Christian Rau vom Institut für Zeitgeschichte sprechen. Sein Vortrag trägt den Titel “Natürliche Gegner? Die Treuhand und die Gewerkschaften in der Geschichte des ostdeutschen Transformationsprozesses”.

Das Gesamtprogramm der Veranstaltungsreihe finden Sie hier, einen Livestream unter www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/treuhand-live.

Matthias Buchholz

 

 

Das KEK-Portal ist online

Die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) präsentiert ihre geförderten Projekte sowie zahlreiche Informationen dazu online. Unter www.kek-spk.de kann man Daten zu rund 600 Projekten abrufen, die mit insgesamt 11,4 Millionen Euro Fördermitteln von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung der Länder bisher gefördert wurden. Über Verknüpfungen der Projektergebnisse mit dem angeschlossenen Wissensnetz und dem Magazin kann man das interdisziplinäre Fachgebiet Originalerhalt auf verschiedenen Wegen erkunden. Auch viele Berliner Archive haben bisher von Förderzusagen profitieren können wie zuletzt das Archiv der Akademie der Künste mit der Restaurierung der von John Heartfield gestalteten Schutzumschläge von Büchern. Das Ergebnis ist zum Teil noch in der aktuellen Ausstellung „John Heartfield – Fotografie plus Dynamit“ zu sehen , die noch bis zum 23. August 2020 in der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin gezeigt wird.

Ausgabe 2020-1 der Berliner Archivrundschau erschienen

Seit Anfang Juni liegt die neue Ausgabe der Berliner Archivrundschau vor. Den Themenschwerpunkt bilden Kirchenarchive in Berlin. Kirchenarchive werden oft lediglich als wichtige Quelle für die Familienforschung
assoziiert. Neben der genealogischen Forschung sind die dafür meist herangezogenen Unterlagen wie Kirchenbücher aber auch für sozial-, wirtschafts- oder medizingeschichtliche Fragen von Bedeutung. Doch kirchliches Archivgut besitzt ganz allgemein
eine große rechtliche, wissenschaftliche und historische Bedeutung sowie oft auch einen
hohen künstlerischen Wert. Kirchenarchive gehören zum kulturellen Erbe und sind ein wichtiger Teil der Berliner Archivlandschaft.  Auch wenn sich an diesem Heft nur Archive
christlicher Gemeinschaften beteiligt haben, bietet der – nicht vollständige – Überblick
doch einen guten Querschnitt für das weltanschaulich vielfältige Berlin. Weiterhin gibt es Interviews mit Jörg Schmalfuß und Eva-Maria Barkhofen, aktuelle Berichte aus den Archiven und die gewohnten Rubriken Ausstellungen und Neuerscheinungen.
Das Magazin wird in mehreren Archiven ausliegen, kann aber auch in digitaler Form gelesen werden, hier im Blog (www.berlinerarchive.de/archivrundschau) oder auf der Seite des Landesverbands auf der VdA-Website.
Sollten sich Kolleginnen oder Kollegen durch das Heft angeregt fühlen, auch selbst einen kleinen Text zu schreiben: Texte und Fotos nimmt die Redaktion gern entgegen unter lv-berlin@vda.archiv.net oder über das Kontaktformular des Blogs. Die Hauptthemen des nächsten Heftes, welches im Oktober erscheinen wird, lauten übrigens:
– (Wieder-)Vereinte Archive in Berlin nach 1990
– 100 Jahre Groß-Berlin.
Die Redaktion ist auf neue Beiträge gespannt!

Podcast zum Stasi-Unterlagen-Archiv

Was genau machen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Archiv? Wer nutzt die Akten und warum? Wie diskutieren Forschende, Interessierte sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über die DDR und das Wirken der Stasi? Wie wichtig sind historische Orte für ein historisches Archiv?
Seit April 2020 ist „111 Kilometer Akten. Der offizielle Podcast des Stasi-Unterlagen-Archivs“ auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen online. Die Reihe will Einblicke in die Arbeit des Stasi-Unterlagen-Archivs geben und den Dialog mit Nutzerinnen und Nutzern der Akten suchen.
Episoden mit Gesprächen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Nutzerinnen und Nutzern wechseln sich ab mit Veranstaltungsmitschnitten von Events des Stasi-Unterlagen-Archivs. Dabei geht es um historische und aktuelle Themen aus der Beschäftigung mit dem Archiv und seiner Geschichte, die durch eine kurze Diskussion der beiden Moderatoren über die Folge eingeleitet wird. Jede Episode endet mit einem Ton-Beispiel aus dem Archiv, präsentiert von der Dokumentarin Elke Steinbach (BStU).

Ein Überblick über die bisher veröffentlichten Folgen: Podcast zum Stasi-Unterlagen-Archiv weiterlesen

Lesesäle der Berliner Archive dürfen ab 11. Mai 2020 wieder öffnen

Der Berliner Senat hat am 7. Mai 2020 die 6. Verordnung zur Änderung der SARS-Cov-2-Eindämmungsmaßnahmenverordnung erlassen. § 5 Abs. 5 Satz 3 legt fest:
„Archive dürfen ihre Lesesäle unter Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 Metern und der Hygieneregeln nach § 2 Absatz 1 ab dem 11. Mai 2020 öffnen.“
Damit ist eine Nutzung der Archivalien durch Wissenschaft, Forschung und interessierte Öffentlichkeit wieder möglich, natürlich unter Anwendung entsprechender Hygienekonzepte.

Mario Glauert neuer Direktor des Brandenburgischen Landeshauptarchivs

Seit dem 1. Mai 2020 ist Mario Glauert neuer Direktor des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Er löst damit nach 27 Jahren Klaus Neitmann an der Spitze des Archivs ab. Glauert promovierte 1999 und legte die archivarische Staatsprüfung an der Archivschule Marburg ab. 2002 übernahm er die Leitung des Referats Bestandserhaltung im Brandenburgischen Landeshauptarchiv und wurde 2006ständiger Vertreter des Direktors und Leiter der Abteilung Zentrale Archivdienste. Daneben ist er seit 2011 Honorarprofessor am Fachbereich Informationswissenschaften der Fachhochschule Potsdam mit den Lehrschwerpunkten Bestandserhaltung, Digitalisierung, Archivbau und Archivmanagement.

Öffnung der Lesesäle in Berliner Archiven während der Corona-Pandemie

Inzwischen haben die meisten Bundesländer eine Wiederöffnung der Archivlesesäle gestattet. Der Berliner Senat bleibt dagegen noch zurückhaltend. In seiner letzten Anordnung vom 21. April 2020 hat er ab dem 27. April 2020 für Archive lediglich den Leihbetrieb zugelassen, was für die meisten Archive allerdings gegenstandslos ist.
Dennoch wird in den Archiven an entsprechenden Konzepten für eine Öffnung gearbeitet. Als Hilfe für die Erstellung solcher Konzepte sollen hier erste Hinweise gegeben werden. Natürlich hängt es immer auch von den jeweiligen räumlichen und personellen Gegebenheiten ab. Die Übersicht kann gern ergänzt werden!

Folgende Voraussetzungen sollten gegeben sein:
– Lesesaalnutzung nur nach bestätigter Voranmeldung.
– Beschränkung der Anzahl der Arbeitsplätze im Lesesaal. Die Abstände zwischen den Arbeitsplätzen sollten mind. 2-3 Meter betragen.
– Ggf. können pro Person Zeitfenster eingerichtet werden (z. B. maximal zwei bis vier Stunden), damit nicht die gleichen Personen über längere Zeit gemeinsam in einem Raum verweilen.
– Anpassung der Verkehrswegen (Treppen, Gänge, Aufzüge). Ggf. kann man gesonderte Zugänge für die Nutzenden einrichten.
– Die Nutzenden bekommen ihre Plätze zugewiesen.
– Das Archivgut liegt vorher bereit.
– Einzelzugang zu den Garderoben.
– Keine persönlichen Beratungsgespräche.
– Mund- und Nasenschutzpflicht für den Lesesaaldienst. Ggf. Spuckschutz für die Lesaalaufsicht installieren oder einen entsprechende Abstand am Tresen gewährleisten.
– Regelmäßig lüften.
– Nach der Nutzung werden vom Benutzersaaldienst o. ä. die Rechercheplätze (PC) und Arbeitstische desinfiziert.
– Ständige Mund- und Nasenschutzpflicht für die Nutzenden. Diese haben einen Mund-Nasenschutz mitzubringen.
– Die Nutzenden haben eigenes Arbeitsgerät mitzubringen, auch Papier und Bleistift.
– Die Abstandsregeln sind unbedingt einzuhalten. Keine Gespräche mit anderen Nutzerinnen und Nutzern.
– Nutzung nur durch Einzelpersonen.

Ggf. kann man die Anmeldeliste priorisieren für Nutzungen wie z. B.
– Abschlussarbeiten,
– terminierte Publikationen,
– dringende Rechtsfragen.