„Archivkultur. Bausteine zu ihrer Begründung“

Der Leiter des Archivs der Universität der Künste Berlin, Dr. Dietmar Schenk, hat nach seiner „Kleinen Theorie des Archivs“ (2. überarbeitete Aufl. 2014) eine weitere archivwissenschaftliche Abhandlung im Franz Steiner Verlag vorgelegt. Sie trägt den Titel „Archivkultur. Bausteine zu ihrer Begründung“.

Im Verlagsprospekt heißt es:

„Dietmar Schenk misst den Erfahrungs- und Handlungsspielraum des Archivierens in seiner ganzen Weite aus. Dabei finden neben den institutionellen Archiven auch die zahlreichen, eher kleinen persönlichen Archive Beachtung, in denen Spuren vergangenen Lebens wie Briefe, Tagebücher und Fotoalben bewahrt werden. Außerdem fragt Schenk, was eine ‚gute‘ Praxis des Archivierens ausmacht. Denn Archivkultur ist eine Wirklichkeit, verbindet sich aber auch mit einem Anspruch.“

ISBN 978-3-515-13164-3 kartoniert, 2022, 214 Seiten, 42 €

https://usercontent.one/wp/www.berlinerarchive.de/wp-content/uploads/2022/08/Archivkultur.pdf

Ebenso machte Dietmar Schenk 2018 die originalen Manuskripte von Adolf Brenneke (1875 – 1946) unter dem Titel „Gestalten des Archivs. Nachgelassene Schriften zur Archivwissenschaft“ zugänglich.

https://hup.sub.uni-hamburg.de/oa-pub/catalog/book/159

Fünf weitere Berliner Archive vernetzen sich zur Notfallvorsorge – Bericht zum ersten Treffen

Das Archiv der DDR-Opposition der Robert-Havemann-Gesellschaft lud am 6. Juli 2022 Kolleginnen und Kollegen vier nichtstaatlicher Häuser (Archiv der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Archiv für Diakonie und Entwicklung, Archiv Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung und Archiv des Schwulen Museums) zum ersten Gedankenaustausch „Planung eines Notfallverbundes“ in die Ruschestraße 103. Eine entsprechende Initiative liegt schon über zwei Jahre zurück. Aufgrund der pandemischen Lage mussten jedoch mehrere organisatorische Anläufe genommen werden. Freilich ist dies nicht der erste Notfallverbund-Ansatz in der Bundeshauptstadt. So existiert neben zwei Notfallverbünden („Berlin-Brandenburg“, „Kulturgut des Landesverbandes der Museen Berlin e.V.“) seit 2018 eine „Notfallgruppe Berliner Archive“, bestehend aus dem Archiv des Katholischen Militärbischofs, den Universitätsarchiven der Freien Universität sowie der Technischen Universität Berlin, dem Archiv der Max-Planck-Gesellschaft und dem Archiv der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Doch zurück zur neuen, organisatorisch noch am Anfang stehenden Allianz: Rebecca Hernandez Garcia, Leiterin des Archivs der DDR-Opposition der Robert-Havemann-Gesellschaft, führte zunächst gemeinsam mit Christoph Stamm die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch verschiedene Etagen und Räume des Archivs, um gleich den praktischen Eindruck vor Ort zu vermitteln. Anschließend gab es einen dreistündigen Austausch. Im Mittelpunkt stand die Präsentation und Diskussion von Fragebögen. Sie beinhalteten allgemeine Informationen zu den beteiligten fünf Archiven, deren Lage, Struktur und Ausstattung, Angaben zu Beständen und bereits vorhandene Vorsichtsmaßnahmen (bspw. Notfallboxen, Thermohygrometer oder Notfallpläne).

Wie geht es nun weiter? Das Archiv für Diakonie und Entwicklung wird am 8. November 2022 das zweite Treffen veranstalten. Die Palette der in der Diskussion angesprochenen Themen bietet genügend Anknüpfungspunkte. Spannend bleibt in diesem Zusammenhang die grundsätzliche Frage, wie sich Notfallverbände aufstellen sollten, d. h. nach geografischem oder inhaltlichem Bezug.

Workshop Digitale Erschließung am 17. August 2022

Am 17. August 2022 veranstaltet digiS den Workshop “Digitale Erschließung (MD I)”. Der Online-Workshop besteht aus fünf eLectures, zu finden auf der digiS-Webseite https://www.digis-berlin.de/digis-metadaten-electure, und einer online stattfindenden Fragen- und Antwortrunde auf ZOOM am 17. August von 14:00 bis 15:30 Uhr.
Auf der Webseite sind noch weitere Videos zu finden. Der Workshop behandelt dabei nur die fünf Grundlagen-Videos. Die anderen zu LIDO 1.1 und kontrolliertem Vokabular sind Bonus und nicht notwendigerweise Bestandteil des Workshops.
Die eLectures führen in verschiedene Bereiche der digitalen Erschließung ein und können unabhängig voneinander angehört werden: Wie beschreibt man ein Objekt? Was ist das Objekt? Welche Modelle sind sinnvoll? Was ist ein Modell? Wie macht man eine Nadel im Heuhaufen auffindbar? Was ist mit Immateriellem? Geht es auch weniger abstrakt? Obwohl schwerpunktmäßig auf museale Erschließung eingegangen wird, sind die vorgestellten Inhalte auch für andere Sparten relevant und übertragbar. Die fünf Teile erläutern allgemein die Herausforderung des digitalen Erschließens, erklären die Grundideen von konzeptionellen Modellen sowie die Anforderungen für die breite Nachnutzbarkeit von Metadaten, führen in die Grundlagen von kontrolliertem Vokabular ein, behandeln die Weitergabe von Daten an Portale.
Die Fragen für das eineinhalbstündige Online-Q&A auf ZOOM sollten vorab auf dem Etherpad notiert werden. Die Zugangsdaten zu ZOOM sowie zu einem Etherpad zum Notieren der Fragen erhält man mit der Anmeldebestätigung.
Anmeldeschluss ist der 12.08.2022. Anmeldung bitte verbindlich an diese Mailadresse senden: digis@zib.de.

Das Archiv der DVSG entsteht

Im Jahr 2026 jährt sich die Gründung der Deutschen Vereinigung für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen e.  V. (DVSG) zum einhundertsten Mal. Der Zweck der DVSG ist die Förderung der Volks- und Berufsbildung, der Wissenschaft und Forschung sowie des öffentlichen Gesundheitswesens.
Im Rahmen der Vorbereitungen auf das Jubiläum kam die Frage nach der Aufarbeitung der Geschichte des Verbandes auf. Allerdings wurden eigene historische Bestände bis vor kurzem nur bedingt systematisch archiviert und nie wirklich erschlossen. Die DVSG hat deswegen das Jubiläum zum Anlass genommen, jetzt diesen Weg zu gehen und damit mögliche Schritte zu einem Archiv vorbereiten und umsetzen zu können. Seit 2020 nimmt sich eine Projektgruppe dieser Aufgabe an. Katrin Blankenburg  und Thomas Golka, die an dem Projekt mitarbeiten,  haben dazu im Frühjahrsheft 2022 der Zeitschrift „Archiv und Wirtschaft“ einen Artikel über die Entstehung des Archivs der DVSG verfasst. Das Archiv der DVSG entsteht weiterlesen

Tag der offenen Tür im Bundesarchiv

Das Bundesarchiv öffnet am 25. Juni 2022 an verschiedenen Standorten seine Türen für Interessierte. In Berlin ist das in der Zeit von 11 bis 17 Uhr in Lichterfelde, Finckensteinallee 63, und in Lichtenberg in der Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Ruschestraße 103. Der Eintritt ist jeweils frei. Weitere Informationen und das Programm finden Sie hier bzw. hier.

Aufruf zur Beteiligung an einer Umfrage zu Beständen aus SBZ/DDR-Provenienz in Berlin

Archive haben in den vergangenen drei Jahrzehnten eine wesentliche Grundlage für die Erforschung und Aufarbeitung der SED-Diktatur gelegt. Zur Förderung dieser wichtigen Arbeit und zur Unterstützung von Archiven im Land Berlin bei der Bewältigung der Herausforderungen moderner Archivarbeit hat der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Facts & Files mit der Erstellung einer Studie beauftragt. Das Vorhaben ist Teil eines übergeordneten Sachstandsberichts zur Aufarbeitung der SED-Diktatur im Land Berlin, der durch den Beschluss des Abgeordnetenhauses von Berlin Aufarbeitung und Folgen der SED-Diktatur evaluieren (Drucksache Nr. 18/0427) vom 6. Juli 2017 initiiert wurde und dessen Umsetzung dem Berliner Aufarbeitungsbeauftragten vom Berliner Senat übertragen wurde (Drucksache Nr. 18/0717). Die von Facts & Files zu erarbeitende Studie zur Archivierung und Dokumentation von Beständen aus SBZ/DDR-Provenienz im Land Berlin im Zeitraum von 1990 bis 2021 widmet sich unter anderem folgenden Fragen:
– Welche Archivbestände (Schriftgut, Fotografien, Plakate, Filme und audiovisuelles Material) aus SBZ/DDR-Provenienz sind in Berliner Archiven vorhanden? Aufruf zur Beteiligung an einer Umfrage zu Beständen aus SBZ/DDR-Provenienz in Berlin weiterlesen

9. Berliner Archiv-Stammtisch am 2. Juni 2022

Am Donnerstag, den 2. Juni 2022, findet um 16 Uhr der 9. Berliner Archiv-Stammtisch im Archiv des Jüdischen Museums, W. Michael Blumenthal Akademie, Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin, und/oder anschließend ab 18:30 Uhr im Ristorante Sale e Tabacchi, Rudi Dutschke Straße 25, 10969 Berlin, statt.

Archivleiter Aubrey Pomerance und sein Team laden zur Entdeckungsreise durch die Geschichte jüdischen Lebens in Berlin ein. Das Archiv des Jüdischen Museums verwahrt zahlreiche Nachlässe, Familiensammlungen und Einzeldokumente, aus denen sich Rückschlüsse auf das Schicksal jüdischer Familien und Einzelpersonen ziehen lassen. Es dokumentiert die jüdische Geschichte in ihrer ganzen Vielfalt, also das religiöse, kulturelle, politische und wirtschaftliche Leben ebenso wie private Geselligkeiten und persönliche Erfahrungen.

Im Anschluss wollen wir uns wieder in lockerer Runde im Ristorante Sale e Tabacchi austauschen. Wir freuen uns über Ihre Beteiligung sowie Anregungen und Fragen. Bei Interesse bitten wir um eine verbindliche Rückmeldung mit Kontaktdaten bis zum 31.5.2022 an: lv-berlin@vda.archiv.net. Bitte geben Sie dabei auch an, ob Sie zur Archivführung, ins Restaurant oder zu beidem kommen wollen.

Die Gruppengröße ist auf 15 Personen beschränkt. Es gelten die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Tragen einer FFP 2-Maske) und 3 G. Bitte führen Sie einen Impf- oder tagesaktuellen Testnachweis mit sich.

Möchten Sie gerne eine Führung im Rahmen des Berliner Archivstammtisches durch Ihr Archiv anbieten, gerne auch als Online-Angebot, wenden Sie Sich bitte an Bianca Welzing-Bräutigam (welzing-braeutigam@landesarchiv.berlin.de) oder Rebecca Hernandez-Garcia (r.garcia@havemann-gesellschaft.de).

34. Archivpädagogik-konferenz in Berlin

Am 10. und 11. Juni 2022 findet in Berlin die 34. Archivpädagogikkonferenz statt. Veranstaltet wird sie vom Arbeitskreis Archivpädagogik und Historische Bildungsarbeit im VdA in Zusammenarbeit mit dem Bundesarchiv/Stasi- Unterlagen-Archiv.
Thema diesmal ist die Veränderung der Bildungs- und Vermittlungsarbeit durch die zunehmende Digitalisierung. Lange Zeit waren auch die Angebote der Archivpädagogik stark vom Potenzial und der Authentizität von Quellen in den Archiven geprägt waren. Doch die Digitalisierung von Archivbeständen begünstigt auch die Entwicklung digitaler Angebote von Archiven für die historisch-politische Bildungsarbeit.
Welche Chancen bietet diese Entwicklung für die Erschließung neuer Lerngruppen? Wie gelingen digitale Bildungsangebote? Wie wirkt sich der „Weg ins Digitale“ auf das Selbstverständnis der Archivpädagoginnen und Archivpädagogen aus? Und welchen Eigenwert bewahren oder gewinnen in der archivbezogenen Bildungsarbeit die Originaldokumente?
Diesen und weiteren Fragen möchte die 34. Archivpädagogikkonferenz 2022 nachgehen. Wie immer versteht sich die Konferenz neben der Diskussion inhaltlicher Fragen auch als Forum, um Kontakte zu knüpfen, eigene Projekte zu planen und Kooperationen vorzubereiten. Sie richtet sich an alle, die in Archiven, Museen, Gedenkstätten und Bibliotheken in der Vermittlung historischer Themen tätig sind, an Lehrerinnen und Lehrer sowie an Studierende der Hochschulen und Universitäten.
Veranstaltungsort ist die Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie, Normannenstraße 20, 10365 Berlin.
Weitere Informationen, das Programm und das Anmeldeformular gibt es auf der Website www.vda.archiv.net/archivpaedagogen.

Tag der Provenienzforschung 2022

Am 13. April 2022 findet zum vierten Mal der Internationale Tag der Provenienzforschung
statt. Bisher haben über 95 Kultureinrichtungen in Deutschland, Frankreich, den
Niederlanden, Österreich, der Schweiz und den USA ihre Teilnahme angemeldet, darunter auch mehrere Archive und Museen aus Berlin.
In diesem Jahr wird es noch einen Mix aus
Präsenzveranstaltungen und OnlineFormaten geben.
Informationen zu allen Aktionen am und zum Tag der Provenienzforschung finden sich auf
der Webseite des Arbeitskreises Provenienzforschung e. V.:
https://www.arbeitskreis
provenienzforschung.org/veranstaltungen
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