Aufruf zu Sachspenden für ukrainische Archive

Bereits im 2022 – kurz nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben zahlreiche Archive in Deutschland ukrainische Kultureinrichtungen mit Sachspenden unterstützt. Die Spenden wurden vor allem zum Schutz des Kulturgutes und bei Evakuierungen eingesetzt. Jetzt ruft das Ukraine Art Aid Center (UAAC) erneut dazu auf, Sachspenden für ukrainische Archive, Bibliotheken und Museen zu sammeln. Die Koordination liegt beim UAAC, auch die Transporte werden von hier aus organisiert. Das UAAC arbeitet seit 2022 eng mit BKM und Auswärtigem Amt bei der Unterstützung ukrainischer Kultureinrichtungen zusammen, auch das Bundesarchiv kooperiert mit dem UAAC und unterstützt den beiliegenden Aufruf nachdrücklich. Für Spenden und Nachfragen kann man sich direkt an die im Aufruf genannten Kontaktpersonen wenden oder an Jens Niederhut vom Bundesarchiv.

Aufruf

museum-digital Anwendertagung am 18. Oktober

Der museum-digital Deutschland e.V. veranstaltet am 18. Oktober 2024 zum zweiten Mal eine bundesweite Anwendertagung. Sie richtet sich an alle museum-digital Nutzenden. Aber auch Interessierte, die bisher noch nicht mit museum-digital arbeiten sind herzlich eingeladen. Es wird Informationen zu den Neuerungen bei museum-digital geben sowie Projektberichte von aktiven Usern. Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet online statt. Im Anschluss findet die Mitgliederversammlung für die Mitglieder des Vereins statt. Die Usertagung bietet eine Plattform, bei der Museen ihre Arbeit mit museum-digital vorstellen und sich austauschen können.
Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung gibt es hier.

Facts & Files feierten 25-jähriges Jubiläum

Seit 1999 ist das historische Forschungsinstitut aus Berlin in den Themenfeldern historische Forschung, Provenienzrecherche, Archivierung und History Communication tätig. Das Jubiläum war zugleich Anlass für die Ausrichtung eines  Symposiums am 27. September 2024 in der geschichtsträchtigen Staatsbibliothek zu Berlin Unter den Linden mit dem Titel „Aktendiskussion“. Verschiedene Kooperationspartner:innen, Auftraggeber:innen, Kolleg:innen und Weggefährt:innen stellten in ihren Vorträgen Zufallsfunde, Archivanekdoten und Forschungsideen zu ihren historischen Recherchen vor. Beim anschließenden Empfang konnten sich die rund 50 Gäste gut miteinander austauschen.

7. Berliner Archivtag am 20. November 2024

Am 20. November 2024 findet der 7. Berliner Landesarchivtag im Tagungszentrum FMP1, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin statt mit der Fragestellung : “KI im Archiv. Chance oder Risiko?

Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde und längst in unser aller Alltag angekommen. Was bedeutet das für die archivische Arbeit? Überwiegen die Chancen der Rationalisierung von Arbeit und der schier unendlichen Verknüpfungsmöglichkeiten die Risiken der unbeherrschbar erscheinenden Informationsflut und der drohenden Auflösung ethischer und rechtlicher Grenzen? Diesem Spannungsfeld widmet sich der Berliner Archivtag und wirft einen Blick auf den Stand der konkreten Anwendung von KI. Seit gestern ist das Programm online und die Anmeldung geöffnet. Weitere Hinweise finden Sie auf der Tagungsseite.

7. Berliner Archivtag 2024 – Programm

7. Berliner Archivtag 2024 – Anmeldeformular

digiS-Jahreskonferenz am 28. November 2024

Am 28. November 2024 findet von 10 bis 15:30 Uhr die diesjährige Jahreskonferenz der Servicestelle Digitalisierung digiS statt, diesmal zum Thema „Schwinde(l)nde Ressourcen im 21. Jahrhundert: „KI“ als Heilsversprechen?“. Dabei sollen die Implikationen sogenannter „Künstlicher Intelligenz“ für Kulturerbeeinrichtungen diskutiert werden.
Tagungsort ist wie gewohnt das Zuse-Institut Berlin, Takustr. 7, 14195 Berlin (Hörsaal im Rundbau). Eine Teilnahme per Zoom ist ebenfalls möglich.
Hier geht es zu weiteren Informationen sowie der Anmeldung.

Publikumsrekord beim Campus-Kino 2024

Mit dem Spielfilm „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ fand das Campus-Kino 2024 nach abwechslungsreichen und intensiven vier Wochen seinen erfolgreichen Abschluss: Über 8.000 Besucherinnen und Besucher fanden insgesamt den Weg zum Open-Air-Kino in der Normannenstraße – ein neuer Publikumsrekord zum fünfjährigen Jubiläum. Bereits der Eröffnungsfilm „Westwind“ und das Gespräch mit den Schwestern Susann und Doreen Schimk, deren Lebensgeschichte der Film erzählt, waren erste Höhepunkte. Bei der exklusiven Vorpremiere von „Jenseits der blauen Grenze“ konnte unser Publikum dann einen Film sehen, der erst im Herbst regulär in die Kinos kommt.
Auch ältere Filme, die seit Langem nicht mehr auf der großen Leinwand zu sehen waren, gefielen den Besucherinnen und Besuchern. Hervorzuheben sind: „Stilles Land“, „Helden wie wir“ und „Novemberkind“. Ein besonderer Gast war Regisseur Christian Schwochow: Er sprach über die Entstehungsgeschichte von „Novemberkind“ und seine aktuellen Filmprojekte. Auf besonders großes Interesse stieß die Musik-Dokumentation „Schleimkeim – Otze und die DDR von unten“.
Auch für das nächste Jahr ist wieder ein Campus-Kino geplant.

Neue Bundesarchiv-Website ist online

Seit Ende August hat das Bundesarchiv eine neue Website: Bundesarchiv und Stasi-Unterlagen-Archiv treten nun gemeinsam als integrale Bestandteile auf und Nutzerinnen und Nutzern haben neue Möglichkeiten, die umfangreichen Angebote zu erschließen. So erleichtert die neue Website, Querverbindungen zwischen den verschiedenen Bereichen herzustellen, und macht die Inhalte noch leichter zugänglich. Die neue Seite besteht aus fünf Hauptbereichen: Im Bereich „Im Archiv recherchieren“ finden Nutzerinnen und Nutzer alle Informationen zur Recherche im Bundesarchiv. Im Teil „Themen entdecken“ bieten wir Bilder, Beiträge und weitere Angebote für alle an, die an historischen Themen und Dokumenten interessiert sind. An Behörden, Privatpersonen sowie Vereine, Verbände und Institutionen richtet sich der Bereich „Unterlagen abgeben“. Unter „Das Bundesarchiv“ erfährt man mehr über Aufbau und Aufgaben des Hauses. Der fünfte Bereich „Stasi-Unterlagen-Archiv“ orientiert sich an dessen bisheriger Seite, deren Inhalte vollständig übernommen wurden. Auch die URL www.Stasi-Unterlagen-Archiv.de wird direkt hierher weitergeleitet.

Round Table zum Umgang mit kolonialen Quellen

Am 28. August hatet das Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde zu einem Round Table zum Umgang mit kolonialen Quellen eingeladen. Daran nahmen Expertinnen und Experten aus verschiedenen Gedächtnisinstitutionen, aber auch aus dem Bereich der Provenienzforschung, der Medien sowie der Zivilgesellschaft teil. Dabei stellte das Bundesarchiv sein kürzlich abgeschlossenes Pilotprojekt zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Handschriftenerkennung bei Akten des Reichskolonialamtes vor (https://www.bundesarchiv.de/nachricht/handschriften-in-kolonialakten-fuer-nutzende-lesbar-gemacht/).

Anschließend diskutierten die Teilnehmenden über den weiteren Umgang mit der nun niedrigschwellig zugänglichen kolonialen Überlieferung. Dabei waren die zentralen Fragen: Wie lässt sich noch mehr Resonanz für die Quellen erzeugen? Wie kann die Kontextualisierung verbessert werden? Wie lässt sich die Vernetzung der verschiedenen Akteure stärken?
Angesichts einer vielfach rassistischen und einseitig die Perspektive der Kolonisten wiedergebenden Sprache wurde einhellig die Notwendigkeit einer umsichtigen Einordnung der Quellen vor allem für wenig erfahrene Nutzende betont. Daneben erörterten die Teilnehmenden Möglichkeiten für den Abbau von Sprachbarrieren sowie weitere “Übersetzungsschritte”, um das verfügbare Quellenwissen für Nutzende aus dem globalen Süden noch besser zugänglich zu machen. Nicht zuletzt die Nachkommen von Betroffenen sollen die Möglichkeiten einer immer breiteren Wissensbasis ohne Hürden nutzen können.

Symposium zum 25. Jubiläum von Facts and Files

Anlässlich des 25-jährigen Gründungsjubiläums von Facts & Files Historisches Forschungsinstitut Berlin findet am 27. September 2024 von 11 bis 18 Uhr in der Staatsbibliothek Berlin, Haus Unter den Linden, Theodor-Fontane-Saal, das Symposium “Aktendiskussion” statt. Kooperationspartner, Auftraggeber, Kolleginnen und Kollegen von Facts & Files stellen in ihren Vorträgen (in deutscher und englischer Sprache) Zufallsfunde, Archivanekdoten und Forschungsideen zu ihren historischen Recherchen vor.

Derzeit sind folgende Vorträge geplant:
– Constantin Goschler, Bochum: Auf dem Boden des Kompromisses. Mosaike als Quellen der Zeitgeschichte
– Tom Kuhn, Oxford: „Seid ihr immer noch nicht fertig mit dem Ramsch?” Unexpected discoveries in a literary archive
– Myfanwy Lloyd, Oxford: ‘A physical reminder of man’s inhumanity to man’: Returning to Buchenwald
– Andreas Matschenz, Berlin: PS Berlin
– Keith Allen, Berlin: Archives and Slavery Disclosure: American (and European) Examples
– Kathleen Krenzlin, Berlin: „Außerdem, mein geliebtes Schwarzes, kannten wir uns zu dieser Zeit ja noch garnicht“. Der Briefwechsel zwischen Hans und Lea Grundig – ein Jahrhundert-Puzzle
– Raquel Erdtmann, Frankfurt am Main: Zu Joseph Süßkind Oppenheimer.
Weitere Informationen: www.factsandfiles.com

Interessierte melden sich bitte bis zum 20. September 2024 über das Anmeldeportal der Staatsbibliothek an.

Archiv der Jugendkulturen gewinnt einen Gutschein für Archivmaterial

Frank Drauschke, Jana Bertels, Daniel Schneider

Die Studie zur Lage der Berliner Archive mit SBZ/DDR-Beständen wurde bereits am 24. April 2024 in diesem Blog kurz vorgestellt. Im Rahmen der vom Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) in Auftrag gegebenen und vom Historischen Forschungsinstitut Facts & Files durchgeführten Studie wurde unter den teilnehmenden Archiven ein Gutschein im Wert von 500 Euro für Archivmaterial der Firma BeskidPlus verlost. Gewonnen hat das Archiv der Jugendkulturen in Berlin-Kreuzberg. Der Gutschein wurde Archivleiter Daniel Schneider am 1. Juli 2024 von Jana Bertels vom BAB und Frank Drauschke von Facts & Files überreicht.