Archiv der Kategorie: Archive

Vorstandsunterlagen der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft erschlossen

Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes wurden im Archiv der BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (https://bbf.dipf.de/de/die-bbf/archiv) Schriftgutunterlagen des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) (https://www.dgfe.de) aus den Jahren 1964 bis 2010 erschlossenen und stehen nun für die wissenschaftliche Auswertung zur Verfügung.

Die DGfE wurde im Jahr 1963 von Mitgliedern der Konferenz der Westdeutschen Universitätspädagogen unter der Beteiligung von Mitgliedern des Arbeitskreises Pädagogischer Hochschulen gegründet und 1964 formell konstituiert. Neben der Konferenz der Westdeutschen Universitätspädagogen ging auch die Konferenz Pädagogischer Hochschulen in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft auf.
Die DGfE gilt mit gegenwärtig ca. 3.600 Mitgliedern als größte Fachorganisation der Erziehungswissenschaft in Deutschland und ist damit eine tragende Organisation für die Weiterentwicklung der Disziplin. Ziel der Fachgesellschaft Vorstandsunterlagen der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft erschlossen weiterlesen

Podcast zum Stasi-Unterlagen-Archiv

Was genau machen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Archiv? Wer nutzt die Akten und warum? Wie diskutieren Forschende, Interessierte sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über die DDR und das Wirken der Stasi? Wie wichtig sind historische Orte für ein historisches Archiv?
Seit April 2020 ist „111 Kilometer Akten. Der offizielle Podcast des Stasi-Unterlagen-Archivs“ auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen online. Die Reihe will Einblicke in die Arbeit des Stasi-Unterlagen-Archivs geben und den Dialog mit Nutzerinnen und Nutzern der Akten suchen.
Episoden mit Gesprächen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Nutzerinnen und Nutzern wechseln sich ab mit Veranstaltungsmitschnitten von Events des Stasi-Unterlagen-Archivs. Dabei geht es um historische und aktuelle Themen aus der Beschäftigung mit dem Archiv und seiner Geschichte, die durch eine kurze Diskussion der beiden Moderatoren über die Folge eingeleitet wird. Jede Episode endet mit einem Ton-Beispiel aus dem Archiv, präsentiert von der Dokumentarin Elke Steinbach (BStU).

Ein Überblick über die bisher veröffentlichten Folgen: Podcast zum Stasi-Unterlagen-Archiv weiterlesen

Öffnung der Lesesäle in Berliner Archiven während der Corona-Pandemie

Inzwischen haben die meisten Bundesländer eine Wiederöffnung der Archivlesesäle gestattet. Der Berliner Senat bleibt dagegen noch zurückhaltend. In seiner letzten Anordnung vom 21. April 2020 hat er ab dem 27. April 2020 für Archive lediglich den Leihbetrieb zugelassen, was für die meisten Archive allerdings gegenstandslos ist.
Dennoch wird in den Archiven an entsprechenden Konzepten für eine Öffnung gearbeitet. Als Hilfe für die Erstellung solcher Konzepte sollen hier erste Hinweise gegeben werden. Natürlich hängt es immer auch von den jeweiligen räumlichen und personellen Gegebenheiten ab. Die Übersicht kann gern ergänzt werden!

Folgende Voraussetzungen sollten gegeben sein:
– Lesesaalnutzung nur nach bestätigter Voranmeldung.
– Beschränkung der Anzahl der Arbeitsplätze im Lesesaal. Die Abstände zwischen den Arbeitsplätzen sollten mind. 2-3 Meter betragen.
– Ggf. können pro Person Zeitfenster eingerichtet werden (z. B. maximal zwei bis vier Stunden), damit nicht die gleichen Personen über längere Zeit gemeinsam in einem Raum verweilen.
– Anpassung der Verkehrswegen (Treppen, Gänge, Aufzüge). Ggf. kann man gesonderte Zugänge für die Nutzenden einrichten.
– Die Nutzenden bekommen ihre Plätze zugewiesen.
– Das Archivgut liegt vorher bereit.
– Einzelzugang zu den Garderoben.
– Keine persönlichen Beratungsgespräche.
– Mund- und Nasenschutzpflicht für den Lesesaaldienst. Ggf. Spuckschutz für die Lesaalaufsicht installieren oder einen entsprechende Abstand am Tresen gewährleisten.
– Regelmäßig lüften.
– Nach der Nutzung werden vom Benutzersaaldienst o. ä. die Rechercheplätze (PC) und Arbeitstische desinfiziert.
– Ständige Mund- und Nasenschutzpflicht für die Nutzenden. Diese haben einen Mund-Nasenschutz mitzubringen.
– Die Nutzenden haben eigenes Arbeitsgerät mitzubringen, auch Papier und Bleistift.
– Die Abstandsregeln sind unbedingt einzuhalten. Keine Gespräche mit anderen Nutzerinnen und Nutzern.
– Nutzung nur durch Einzelpersonen.

Ggf. kann man die Anmeldeliste priorisieren für Nutzungen wie z. B.
– Abschlussarbeiten,
– terminierte Publikationen,
– dringende Rechtsfragen.

Online-Recherche in Berliner Archiven

Mit der Schließung der Lesesaäle der Berliner Archive wird die Frage noch interessanter,  wie in den Beständen weiter recherchiert werden kann. Für die Online-Recherche gibt es mehrere Möglichkeiten: Die eigene Website, Archivportal Europa, Deutsche Digitale Bibliothek bzw. Archivportal D, findbuch.net sowie weitere Portale.

Angebote auf ihren eigenen Internetseiten machen z. B.
– Archiv der Akademie der Künste
– Archiv der DDR-Opposition
– Archiv der Max-Planck-Gesellschaft
– Berlinische Galerie
– Bundesarchiv
– BStU
Hier kann man direkt in den jeweiligen Datenbanken recherchieren, Fundstellenlisten generieren oder Findbücher herunterladen.

Beim Archivportal D sind die meisten Berliner Archive gelistet, nämlich 85. Doch nur selten gehen die Angebote über einen bloßen Verweis auf die jeweilige Website hinaus. Manch ein Link oder auch andere Angaben zu den Archiven erscheinen veraltet. Besser sieht es dagegen im Archivportal Europa aus. Hier sind zwar nur 9 Berliner Archive vertreten:
– Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW)
– Politisches Archiv des Auswärtigen Amts
– Archiv Grünes Gedächtnis der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
– Landesarchiv Berlin
– BStU
– Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA)
– Bundesarchiv
– die Uniarchive von FU und TU.
Aber bis auf die Uniarchive, bei denen nur die Adressen vermerkt sind, bieten alle anderen ihre Bestandsübersichten an sowie das Landesarchiv und das Archiv der BBAW einige, BStU, Bundesarchiv und GStA dagegen mehrere hundert Findbücher an.

Auf der Seite www.findbuch.net, einem Angebot der Software-Firma Augias, haben sechs Institutionen Findbücher bereit gestellt:
– Domarchiv
– Archiv für Diakonie und Entwicklung
– Archiv der BBAW
– Uniarchiv der HU
– Archiv der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
– Historisches Archiv der Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin.

Fazit: Es gibt viele Recherchevarianten, aber keinen einheitlichen Zugang. Die großen Archive sind fast alle dabei, aber letztlich bieten von knapp 150 Berliner Archiven nicht einmal 25 Prozent eine Möglichkeit, in ihren Beständen zu recherchieren.

Berliner Archive während der Corona-Pandemie

Seit mittlerweile zwei Wochen sind die Lesesaäle der Berliner Archive geschlossen und damit eine direkte Benutzung  ihrer Archivalien nicht mehr möglich. In vielen Häusern wurde das Personal teilweise ins Home Office geschickt bzw. strenge Zugangsregelungen eingeführt, damit nur eine geringe Zahl von Mitabeiterinnen oder Mitarbeitern gleichzeitig anwesend sind.

Wie gehen die Archive nun mit dieser ungewohnten Situation um? Ist eine Nutzung weiter möglich und wie wird mit Anfragen verfahren? Wird das digitale und collaborative Arbeiten einen Aufschwung erleben? Diesen Fragen soll in den nächsten Tagen in loser Folge an dieser Stelle nachgegangen werden. Berichte uas den einzelnen Häusern sind sehr willkommen.

In Gefahr: das Kurt-Schwaen-Archiv

Kurt Schwaen (1909-2007) gehört zu den bekanntesten deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Als Korrepetitor begleitete er u.a. Mary Wigman und Ernst Busch. Aus der Zusammenarbeit mit Bert Brecht entstand das Lehrstück “Die Horatier und die Kuriatier”. Eine intensive künstlerische Beziehung zu Günter Kunert führte zur Vertonung vieler seiner Gedichte. Darüber hinaus bestanden Beziehungen zu Hanns Eisler, Paul Dessau, Emil Stumpp, Werner Klemke und vielen anderen. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt dabei auf Musik für Kinder. Die Kantate “König Midas” ist wohl sein bedeutendstes Werk. Weniger bekannt ist dagegen seine Arbeit für die DEFA.

Sein umfangreicher Nachlass befindet sich im Kurt-Schwaen-Archiv in Berlin-Mahlsdorf, das von Ina Iske-Schwaen wissenschaftlich aufbereitet und betreut wird. Nun macht sich die Witwe des Komponisten Sorgen um die Zukunft des Archivs, wie die Stadtteilzeitung “Die Hellersdorfer” berichtet. Ob das Biesdorfer Schloss der geeignete Ort für die dauerhafte Sicherung der Überlieferung ist?

Benutzung im GStA künftig gebührenfrei

Zum 1. Januar 2020 kommt die bisherige Gebührenordnung des Geheimen Staatsarchivs PK in Wegfall. Damit ist neben der seit langem gebührenfreien Direktbenutzung nun auch die Bearbeitung schriftlicher Anfragen gebührenfrei, ebenso wie die Anfertigung von Photographien durch die Benutzer (dies bereits seit Anfang diesen Jahres). Lediglich für die Anfertigung von Reproduktionen über die Bildstelle entstehen Entgelte.

Meldung des GStA:

https://www.gsta.spk-berlin.de/aktuelles_detail.php?detail=218&PAGE_ID=1554

Stasiunterlagen werden ins Bundesarchiv überführt

Das hat der Bundestag in seiner Sitzung am 26. September 2019 beschlossen. Er folgt damit dem gemeinsamen Konzept des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, und des Präsidenten des Bundesarchivs, Michael Hollmann. Die Unterlagen sollen am jetzigen Standort verbleiben und außerdem Bestände der zentralen DDR-Behörden, das Archiv der SED sowie der Massenorganisationen der DDR und die Bibliothek der Stiftung Partei- und Massenorganisationen der DDR aufnehmen. Außerdem soll es künftig nur noch eine Außenstelle pro Bundesland geben. Die Umsetzung dieser Pläne ist bis 2021 geplant.

PM des BStU

RBB-Beitrag v.26.09.2019

Bericht des Bundestags

Neue Räume für das Archiv im Böhmischen Dorf

Die Eröffnung fand im Garten statt

Gemeinsam mit rund 100 Gästen feierte das Archiv im Böhmischen Dorf am 6. September 2019 die Eröffnung seiner neuen Archivräume. Im historischen Bet- und Schulhaus Kirchgasse 5, mitten im alten Dorfkern von Rixdorf in Neukölln, das neue Domizil bezogen werden. Der Umzug dorthin war seit einem knappen Jahr vorbereitet worden. Hier, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum im Böhmischen Dorf, das sich im anderen Teil des Hauses befindet, kann das Archiv nun viel besser seinen Aufgaben nachgehen.
Das ist nicht nur die eigentliche Archivarbeit mit der Betreuung zahlreicher Forschungsprojekte. Wie kaum ein anderes Berliner Archiv ist dieses in der unmittelbaren Nachbarschaft verwurzelt. Sichtbare Zeichen sind die vielen Projekte, von denen nur zwei genannt werden sollen: “Kiezfüchse”, in dem Kinder der ersten und zweiten Klasse der Richard Grundschule einen Stadtrundgang im Richardkiez entwickelt und dazu die Geschichte der einzelnen Gebäude erforscht haben. Und das Projekt “Rixdorfer erzählen”, in dem die Berichte von Senioren über deren Ankunft nach dem Krieg in Neukölln aufgeschrieben werden.

Das neue Archivgebäude

Weitere Informationen:
Archiv im Böhmischen Dorf, Kirchgasse 5, 12043 Berlin, Telefon: 68999720 www.boehmischesdorf.de.