Das Bundesarchiv nutzt Künstliche Intelligenz, um die Überlieferung des Reichskolonialamtes durchsuchbar zu machen. Zum Einsatz kommt ein Programm zur Handschriftenerkennung. Die Anwendung, die derzeit im Lesesaal in Berlin-Lichterfelde zur Verfügung steht, soll in etwa 2 Jahren im neuen Digitalen Lesesaal auch für die externe Suche bereitstehen. Damit werde “eine wichtige Quelle für die Erforschung des von der deutschen Kolonialherrschaft begangenen Unrechts” besser zugänglich gemacht, heißt es in der Pressemitteilung des Bundesarchivs.
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Queere Archive sammeln Spenden für Archivzentrum
Die Existenz von FFBIZ, Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft und Spinnboden Lesbenarchiv und Bibliothek ist gefährdet. Um ihren Fortbestand zu sichern, planen die drei Einrichtungen nun ein gemeinsames Archivzentrum in Neukölln:
Queere Geschichte erhalten: Archivzentrum in Berlin geplant (l-mag.de)
Direkt zur Spendenkampagne:
Gebäude des Geheimen Staatsarchivs wird 100 Jahre alt
Der von Eduard Fürstenau errichtete Archivzweckbau in Dahlem wurde 1924 eröffnet. Anlässlich der 100. Wiederkehr dieses Ereignisses fand am 10. Juni 2024 eine Festveranstaltung im GStA statt, über die Birgit Jöbstl vom IWD berichtet:
Ein Geschenk machte sich das GStA mit der Freischaltung einer neuen Archivdatenbank selbst. Diese verbindet nun die eigenen Erschließungsdaten mit denen des Zentralarchivs der Staatlichen Museen:
Weitere Medienberichte:
#ZelleBerlin – 100 Jahre Geheimes Staatsarchiv | rbb (rbb-online.de)
Wo ist eigentlich das Original-Grundgesetz?
Fragt ein Tagesschau-Podcast…
Studie zur Lage der Berliner Archive mit SBZ/DDR-Beständen übergeben
Frank Ebert, Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, hat die zweite Teilstudie des Sachstandsberichts zur Aufarbeitung der SED-Diktatur an die Präsidentin des Abgeordnetenhauses, den Regierenden Bürgermeister und den Kultursenator übergeben. “Es handelt sich um die erste große Untersuchung zur Archivierung und Dokumentation von Beständen mit SBZ/DDR-Provenienz im Land Berlin”, wie es in einer Pressemitteilung vom 18.04.2024 heißt.
Laut Ebert werde eine Förderoffensive für archivfachliche Erschließungsprojekte mit Schwerpunkt auf SBZ/DDR-Beständen empfohlen, “damit auch dieses Archivgut endlich für die Forschung und Rehabilitierung genutzt werden kann. Handlungsbedarf gibt es auch bei der Digitalisierung…Aktuell fehlt es der überwiegenden Zahl der Archive an technischer Ausrüstung, personellen Kapazitäten oder aber finanziellen Mitteln, um die Archivalien zu digitalisieren.”
FFBIZ – das feministische Archiv sucht Regale für neues Magazin
Das FFBIZ zieht in diesem Jahr um und ist für die neuen Magazinräume derzeit dringend auf der Suche nach gebrauchten Archiv- und Bibliotheksregalen, da die Regale am bisherigen Standort mitgemietet waren. Welche Berliner Einrichtung hat aktuell oder in den kommenden Monaten Regale abzugeben? Angebote gerne an info@ffbiz.de.
Digitaler Lesesaal – Film – im Bundesarchiv geöffnet
Das Bundesarchiv hat seinen Digitalen Lesesaal geöffnet, zunächst für den Bereich Film. Ab sofort sind mehr als 220.000 Filme recherchierbar, darunter Spiel- und Dokumentarfilme aus der Weimarer Zeit, Filme aus der DDR-Filmdokumentation und deutsche Wochenschauen vor und nach 1945. Damit sind erstmals Online-Recherchen zu allen Filmen und das Streamen ausgewählter Filme im Bundesarchiv möglich. Der Digitale Lesesaal löst die Filmothek ab, in der bislang nur ein Teil der Bestände recherchierbar war.
Derzeit sind mehr als 2.500 Filme online und können direkt gestreamt werden. Das Angebot wird laufend erweitert, sofern es die Urheberrechte erlauben. Der Digitale Lesesaal (inklusive Streaming) ist kostenfrei und derzeit ohne Anmeldung nutzbar, für Bestellungen können wie bisher nach den gesetzlichen Vorgaben Kosten anfallen.
Die Suche ist einfach, zeitgemäß und intuitiv angelegt und bietet deutlich erweiterte Suchfunktionalitäten, Filter- und Sortiermöglichkeiten. Die Suchtechnologie basiert auf Elastic Search und beinhaltet eine starke Linguistik, die sich an der deutschen Sprache orientiert und deutlich mehr Treffer findet als eine Suche nach exakten Zeichenfolgen.
https://digitaler-lesesaal.bundesarchiv.de
Bericht über das Tagebuch- und Erinnerungsarchiv Berlin
Die Zeitung “Der Tagesspiegel” berichtet nach dem Archiv des Böhmischen Dorfes (Link) nun über ein weiteres der vielen kleine Archive Berlins: das Tagebuch- und Erinnerungsarchiv https://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/gegen-das-vergessen-archiv-in-berlin-altglienicke-sammelt-erinnerungen-10377982.html.
Erster Nicht-Böhme, der das Erbe verwaltet
In einem interessanten Beitrag des Tagesspiegels berichtet Stefan Butt von seiner Arbeit als Archivar des Böhmischen Dorfes (Böhmisch-Rixdorf) in Neukölln. Bereits beim 1. Berliner Archivtag 2017, der sich dem Thema “Kulturelle Vielfalt” widmete, stellte er seine Tätigkeit und das Archiv vor und lieferte gemeinsam mit Roland Meyer einen entsprechenden Beitrag in der Berliner Archivrundschau Heft 1-2020.
Werkbundarchiv gerettet
Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge bewahrt Objekte und Dokumente des 1907 gegründeten Deutschen Werkbundes. Dazu gehören neben Objekten zu Kunstgewerbe und Industriedesign auch die schriftliche Überlieferung des Deutschen Werkbundes e. V., der Nachlass des Architekten Hermann Muthesius u. v. a.
Der in der Oranienstraße in Kreuzberg ansässigen Einrichtung waren im November 2022 die Mieträumlichkeiten gekündigt worden, die zum Jahresende verlassen werden müssen. Mit Unterstützung der Senatsverwaltung konnten neue Räume in der Leipziger Straße in Mitte gefunden werden. Nach dem Umzug ist die Eröffnung für Mai 2024 geplant.