Archiv der Kategorie: Archive

Forum 2021 – Fachmagazin des Bundes- archivs erschienen: “Archive und Erinnerungs- kulturen – Zwischen Bereitstellung und Geschichtspolitik”

Das Heft liegt in einer digitalen Version und auch in gedruckter Form vor: Deckblatt des Forum 2021

“Wie gestalten wir als Bundesarchiv Erinnerungskultur? Wo und wie wollen wir mehr leisten als Unterlagen bereitzustellen, was betrachten wir als unseren gesellschaftlichen Auftrag? Im aktuellen Heft bieten eine Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen Einblicke in ihre Tätigkeiten, die der Vermittlung und Vertiefung von Archivgut gewidmet sind – darunter Editionen, Ausstellungen, die Arbeit am Gedenkbuch, die Quellenarbeit mit Schülerinnen und Schülern u.a.

Dieser Kontextualisierung sind zwei einleitende Beiträge vorangestellt: Prof. Dr. Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main, schildert seine Sicht auf Erinnerungskultur als einen wesentlichen Bereich der öffentlichen Auseinandersetzung; Prof. Dr. Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs, diskutiert, was die Beziehung zwischen Archiv und Erinnerung für unser professionelles Selbstverständnis bedeutet. Anschließend reflektieren wir die Rolle der Archive bei der Herausbildung von Erinnerungskultur durch eine kritische Auseinandersetzung mit der früheren Überlieferungsbildung im Bundesarchiv bzw. durch seine Vorgängerinstitutionen. Zur Abrundung kommen wichtige ausländische Partner zu Wort, die das Verhältnis von Erinnerungskultur und Archiv auf je eigene Weise interpretieren.”

ERINNERUNGSKULTUREN
Archiv und Erinnerung (Michael Hollmann)

Erinnerungskulturen: Ein Gespräch (Meron Mendel)


ÜBERLIEFERUNGSBILDUNG

Das „Erinnerungsarchiv“ des Zentralen Parteiarchivs der SED im ehemaligen Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Simone Walther-von Jena)

Archivare in eigener Sache? – Die ersten Leiter des Militärarchivs und ihre militärische Vergangenheit (Thomas Menzel)

Die Sammlungen der Ostdokumentation im Lastenausgleichsarchiv (Karsten Kühnel)


KONTEXTUALISIERUNG

Historische Bildungsarbeit am außerschulischen Lernort: Ein Vernehmungsprotokoll und seine Auswertung (Peter Gohle / Bernd Kreß)

Die Datenbank „Liste der jüdischen Einwohner im Deutschen Reich 1933-1945 in den Grenzen vom 31.12.1937“ –Quellenauswertung im Bundesarchiv (Annika Estner / Tanja von Fransecky)

Rekonstruktion als Fixpunkt der Erinnerung – Editionen archivischer Quellen (Edgar Büttner)

Ein Archivdokument als Ausstellungsexponat (Gabriele Camphausen)

Themenportale — Neue Formen digitaler Präsentation (Tobias Herrmann / Mirjam Sprau)


PARTNER

United States Holocaust Memorial Museum (Rebecca Boehling)

Pilecki-Institut (Hanna Radziejowska) Babyn Yar Holocaust Memorial Center (Anna Furman)

Leitung des Archivs des Deutschen Technikmuseums Berlin ausgeschrieben

Das Deutsche Technikmuseum Berlin möchte schnellstmöglich die Leitung seines historischen Archivs und der Bibliothek nachbesetzen. Bewerbungsschluss für die interessante Stelle ist der 26. Januar 2021. Den Ausschreibungstext finden Sie hier: https://technikmuseum.berlin/assets/Technikmuseum/Download/Stiftung/Stellenausschreibungen/SDTB-Stellenausschreibungen-20-2021-Leitung_Archiv_und_Bibliothek.pdf.

10. Tag der Bestandserhaltung am 23. und 24.9.2021

Am 23. und 24. September 2021 findet bereits zum zehnten Mal der “Tag der Bestandserhaltung“ statt, diesmal in der Staatsbibliothek zu Berlin (Standort: Unter den Linden). Das Tagungsthema lautet: Klima – Wandel und Herausforderungen. An zwei Tagen werden verschiedene Perspektiven zum Thema „Klima – Wandel und Herausforderungen“ illustriert und diskutiert. Von Klimawandel und den einhergehenden Auswirkungen auf das Kulturgut und den Institutionen als über Technik und Messmethoden bis zu Lagerung und Transport werden Experten sowie Kolleginnen und Kollegen in Fachvorträgen, Workshops, Erfahrungsberichten und Diskussionsrunden sich dem Austausch widmen.
Die Veranstaltung findet hybrid statt. Es ist sowohl eine Teilnahme vor Ort möglich als auch das Streamen der Veranstaltung. Das Programm findet sich hier. Die Anmeldung ist bis zum 18. August 2021 hier möglich.

Vom BStU zur Abteilung Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv

Christian Booß (rechts) im Gespräch mit Michael Hollmann

Der Transformationsprozess vom BStU zum Bundesarchiv ist in vollem Gange. Das Stasi-Unterlagen-Archiv wird ab 17. Juni 2021 in seiner Gesamtheit Teil des Bundesarchivs durch seine Eingliederung als “Abteilung BStU“. Für diesen Tag ist ab 19 Uhr ein (online übertragener) Festakt geplant. www.bstu.de

Am Standort des historischen Geländes des Stasi-Unterlagen-Archivs in Berlin-Lichtenberg soll ein Archivzentrum aufgebaut werden. Hier ist die Ansiedlung von vier Komponenten geplant: 1. ein Kompetenzzentrum zur Bestandserhaltung (Restaurierung und Digitalisierung), 2. ein Rechenzentrum zur Speicherung der digitalisierten Unterlagen, 3. Magazinräume für alle vom Bund verwalteten Akten zur DDR: die Stasi-Unterlagen sowie zusätzlich die vom Bundesarchiv verwalteten Unterlagen der zentralen DDR-Behörden und der Stiftung Parteien und Massenorganisationen in der DDR (SAPMO), 4. ein Nutzerbereich mit Lesesaal, darin integriert die Spezial-Bibliotheken des BStU und der SAPMO.

Die bisherigen zwölf BStU-Standorte in den östlichen Bundesländern werden fortbestehen, unterliegen aber in den nächsten Jahren einem Wandel – es wird dann Standorte mit und ohne Akten geben, zudem gesellt sich Cottbus hinzu: https://www.bstu.de/ueber-uns/bstu-in-zukunft/#c29572elt.

Während der Personalbestand vollständig in das Bundesarchiv integriert wird, entwickelt sich der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in eine(n) Bundesbeauftragte(n) für die Opfer der SED-Diktatur. Dieses Amt wird beim Deutschen  Bundestag angesiedelt sein.

Mit dem Präsidenten des Bundesarchivs, Dr. phil. Michael Hollmann führte Dr. Christian Booß vom Bürgerkomitee 15. Januar e.V. anlässlich des Überganges ein Interview: https://www.youtube.com/watch?v=V5uMWFr0X_E

Online-Recherche im Universitätsarchiv der Freien Universität möglich

Ausgewählte Bestände über die Geschichte der Freien Universität und ihrer Institute sowie Biografien von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern können ab sofort online in der Archivdatenbank recherchiert werden. Interessierte erhalten über das neue Portal auf der Website des Universitätsarchivs Einblicke in das rund 7,5 km Schriftgut umfassende Archiv. Dabei handelt es sich um Akten aus der Hochschulleitung und -verwaltung, Gremienprotokolle, Fachbereichs- und Institutsüberlieferungen, Urkunden, Fotografien, Plakate und Tonaufzeichnungen. Abrufbar sind zudem Informationen über Vor- und Nachlässe bekannter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die einen Bezug zur Freien Universität haben, sowie das Archiv der Außerparlamentarischen Opposition (APO) mit Dokumenten rund um die Studentenbewegung der 1960er-Jahre. Derzeit sind im Portal Informationen zu rund 11.300 Archivalien zugänglich.
Über eine Suchfunktion auf der Website erhalten Interessierte einen Einstieg in die Themenfelder Gründung und Entwicklung der Universität mit allen Instituten und Einrichtungen, Forschung und Lehre, Hochschullehrerinnen und -lehrer sowie Studierende der Freien Universität. Die Archivbestände geben auch Aufschluss über Aspekte der deutschen bzw. deutsch-deutschen und internationalen Politik seit der Universitätsgründung im Jahr 1948.

Birgit Rehse

Das VD 17 und die historischen Druckschriften in den Archiven

Leichenzug für Martha Maria Herold 1629, UB Greifswald. Lizenz CC-BY-NC-SA

Ohne Archive geht es nicht

Das VD 17 und die historischen Druckschriften in den Archiven
von Prof. Dr. Ulrike Höroldt

Seit dem Jahre 1996 erfassen große Altbestandsbibliotheken ihre historischen Druckschriften in der Datenbank des VD 17 (Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts). Mit seinen über 300.000 aufgenommenen Titeln ist das VD 17 die bedeutendste retrospektive Nationalbibliographie historischer Drucke für den Zeitraum von 1601 bis 1700. Bisher fehlen jedoch die historischen Druckschriften in den Archiven.
Die deutschen Staats-, Kommunal- und Kirchenarchive verfügen innerhalb ihrer Bestände über zahlreiche historische Drucke und Amtsdruckschriften. Diese wurden im VD 17 bisher nicht berücksichtigt. Angeregt durch den Ausschuss für Wissenschaftliche Bibliotheken und Informationssysteme (AWBI) planen die VD 17-Trägerbibliotheken zwei Rundgespräche Das VD 17 und die historischen Druckschriften in den Archiven weiterlesen

Vorstandsunterlagen der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft erschlossen

Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes wurden im Archiv der BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (https://bbf.dipf.de/de/die-bbf/archiv) Schriftgutunterlagen des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) (https://www.dgfe.de) aus den Jahren 1964 bis 2010 erschlossenen und stehen nun für die wissenschaftliche Auswertung zur Verfügung.

Die DGfE wurde im Jahr 1963 von Mitgliedern der Konferenz der Westdeutschen Universitätspädagogen unter der Beteiligung von Mitgliedern des Arbeitskreises Pädagogischer Hochschulen gegründet und 1964 formell konstituiert. Neben der Konferenz der Westdeutschen Universitätspädagogen ging auch die Konferenz Pädagogischer Hochschulen in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft auf.
Die DGfE gilt mit gegenwärtig ca. 3.600 Mitgliedern als größte Fachorganisation der Erziehungswissenschaft in Deutschland und ist damit eine tragende Organisation für die Weiterentwicklung der Disziplin. Ziel der Fachgesellschaft Vorstandsunterlagen der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft erschlossen weiterlesen

Podcast zum Stasi-Unterlagen-Archiv

Was genau machen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Archiv? Wer nutzt die Akten und warum? Wie diskutieren Forschende, Interessierte sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über die DDR und das Wirken der Stasi? Wie wichtig sind historische Orte für ein historisches Archiv?
Seit April 2020 ist „111 Kilometer Akten. Der offizielle Podcast des Stasi-Unterlagen-Archivs“ auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen online. Die Reihe will Einblicke in die Arbeit des Stasi-Unterlagen-Archivs geben und den Dialog mit Nutzerinnen und Nutzern der Akten suchen.
Episoden mit Gesprächen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Nutzerinnen und Nutzern wechseln sich ab mit Veranstaltungsmitschnitten von Events des Stasi-Unterlagen-Archivs. Dabei geht es um historische und aktuelle Themen aus der Beschäftigung mit dem Archiv und seiner Geschichte, die durch eine kurze Diskussion der beiden Moderatoren über die Folge eingeleitet wird. Jede Episode endet mit einem Ton-Beispiel aus dem Archiv, präsentiert von der Dokumentarin Elke Steinbach (BStU).

Ein Überblick über die bisher veröffentlichten Folgen: Podcast zum Stasi-Unterlagen-Archiv weiterlesen

Öffnung der Lesesäle in Berliner Archiven während der Corona-Pandemie

Inzwischen haben die meisten Bundesländer eine Wiederöffnung der Archivlesesäle gestattet. Der Berliner Senat bleibt dagegen noch zurückhaltend. In seiner letzten Anordnung vom 21. April 2020 hat er ab dem 27. April 2020 für Archive lediglich den Leihbetrieb zugelassen, was für die meisten Archive allerdings gegenstandslos ist.
Dennoch wird in den Archiven an entsprechenden Konzepten für eine Öffnung gearbeitet. Als Hilfe für die Erstellung solcher Konzepte sollen hier erste Hinweise gegeben werden. Natürlich hängt es immer auch von den jeweiligen räumlichen und personellen Gegebenheiten ab. Die Übersicht kann gern ergänzt werden!

Folgende Voraussetzungen sollten gegeben sein:
– Lesesaalnutzung nur nach bestätigter Voranmeldung.
– Beschränkung der Anzahl der Arbeitsplätze im Lesesaal. Die Abstände zwischen den Arbeitsplätzen sollten mind. 2-3 Meter betragen.
– Ggf. können pro Person Zeitfenster eingerichtet werden (z. B. maximal zwei bis vier Stunden), damit nicht die gleichen Personen über längere Zeit gemeinsam in einem Raum verweilen.
– Anpassung der Verkehrswegen (Treppen, Gänge, Aufzüge). Ggf. kann man gesonderte Zugänge für die Nutzenden einrichten.
– Die Nutzenden bekommen ihre Plätze zugewiesen.
– Das Archivgut liegt vorher bereit.
– Einzelzugang zu den Garderoben.
– Keine persönlichen Beratungsgespräche.
– Mund- und Nasenschutzpflicht für den Lesesaaldienst. Ggf. Spuckschutz für die Lesaalaufsicht installieren oder einen entsprechende Abstand am Tresen gewährleisten.
– Regelmäßig lüften.
– Nach der Nutzung werden vom Benutzersaaldienst o. ä. die Rechercheplätze (PC) und Arbeitstische desinfiziert.
– Ständige Mund- und Nasenschutzpflicht für die Nutzenden. Diese haben einen Mund-Nasenschutz mitzubringen.
– Die Nutzenden haben eigenes Arbeitsgerät mitzubringen, auch Papier und Bleistift.
– Die Abstandsregeln sind unbedingt einzuhalten. Keine Gespräche mit anderen Nutzerinnen und Nutzern.
– Nutzung nur durch Einzelpersonen.

Ggf. kann man die Anmeldeliste priorisieren für Nutzungen wie z. B.
– Abschlussarbeiten,
– terminierte Publikationen,
– dringende Rechtsfragen.