Archiv der Kategorie: Archive

Film:ReStored – Ein neues Festival für die Erhaltung des Filmerbes

ReStored_visualVom 22. bis zum 25. September 2016 widmet sich ein neues Filmfestival in Berlin der Erhaltung des Filmerbes. Neben Vorführungen digital restaurierter Filme aus sechs Jahrzehnten deutscher Filmgeschichte im Kino Arsenal in der Potsdamer Straße findet in der Deutschen Kinemathek im gleichen Haus eine Konferenz mit Vorträgen, Podiumsrunden und Werkstattgesprächen statt, bei der es um die Sicherung der analogen Filme und deren Digitalisierung geht. Filmarchivare und -wissenschaftler aus dem In- und Ausland werden aus der Digitalisierungspraxis berichten und über das Verhältnis von Original und Kopie diskutieren. Das Programm findet sich hier.
Eine Anmeldung zur Konferenz ist bis zum 16. September 2016 unter filmrestored@deutsche-kinemathek.de möglich.

 

Der Weinerlass – ein Fundstück aus der Aktenbewertung

Mehr als fünfzehn Jahre nach seinem Einzug in den damals neuen Berliner Dienstsitz des Auswärtigen Amts haben sich die Bestände des Politischen Archivs deutlich vermehrt. Der vorhandene Raum für Magazine ist gewaltig, allein die drei ehemaligen Tresore der Reichsbank, die das Gebäude in den zwanziger und dreißiger Jahren errichtet hatte, umfassen zusammen rund 5.500 qm! Dennoch ist angesichts des beständigen Zuwachses aus den Registraturen des Auswärtigen Amts und der Auslandsvertretungen sowie des Ausbaus der Sammlungen Kreativität im Umgang mit der Lagerkapazität gefragt.
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Akten deutscher Auslandsvertretungen im Politischen Archiv

Im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts (PA AA) werden seit einigen Jahren systematisch die Akten der deutschen Auslandsvertretungen aus der Zeit bis 1945 erschlossen. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die jüngste Zeit konzentrierte sich die wissenschaftliche Benutzung vor allem auf die wichtigeren und weit klarer strukturierten Akten der Zentrale des Auswärtigen Amts. Wo letztere aber Lücken, die in der Regel kriegsbedingt erfolgten, aufweisen, bilden die Akten der Auslandsvertretungen in manchen Fällen eine wichtige Ersatzüberlieferung.

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Steinmeier gibt Akten zur Colonia Dignidad frei

Wie die Berliner Zeitung berichtet, gibt Außenminister Frank-Walter Steinmeier Unterlagen des Auswärtigen Amtes zur berüchtigten deutschen Siedlung “Colonia Dignidad” in Chile vor Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist frei. Die 1961 von dem Deutschen Paul Schäfer gegründete Sekte, in der es v.a. während der Pinochet-Diktatur zu Menschenrechtsverletzungen kam, sei “kein Ruhmesblatt in der Geschichte des Auswärtigen Amtes“, wird Steinmeier zitiert. Laut Tagesschau könnten nun”die gesamten Akten der noch wichtigen Jahre von 1986 bis 1996 für die Wissenschaftler und auch für die Medien zugänglich” gemacht werden.

Neuer Magazinraum des Domarchivs eröffnet

Nach einer intensiven Vorbereitungsphase konnte am 17. März 2016 der neue Magazinraum des Domarchivs Berlin – Archiv der Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin – feierlich in Betrieb genommen werden. Der Einladung des Domkirchenkollegiums waren ca. 40 Gäste gefolgt. Nach Begrüßung und Festrede wurde der neue Magazinraum durch das Zerschneiden eines roten Bandes feierlich seiner Bestimmung übergeben.

Der Höhepunkt des Festakts: das rote Band wird zerschnitten; Photo: DBB:
Der Höhepunkt des Festakts: das rote Band wird zerschnitten; Photo: DBB.

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Ken-Adam-Archiv online

Das Archiv des bekannten Production Designers Ken Adam ist erschlossen und zugänglich.  Ken Adam arbeitete u. a. mit Stanley Kubrick bei den Filmen “Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb” und “Barry Lyndon” zusammen und  schuf  die Entwürfe zu mehreren Filmen der James-Bond-Reihe wie “Goldfinger” oder

Entwurf für GOLDFINGER (JAMES BOND 007 – Goldfinger) GB/USA 1964, Regie: Guy Hamilton © Deutsche Kinemathek – Ken Adam Archiv
Entwurf für GOLDFINGER (JAMES BOND 007 ), GB/USA 1964, Regie: Guy Hamilton
© Deutsche Kinemathek – Ken Adam Archiv

“Moonraker”.  Seit 2012 ist sein Archiv in der Deutschen Kinemathek, wo es in den letzten zwei Jahre erschlossen und digitalisiert wurde.  Seit kurzem ist es auch online zugänglich. Das jedoch eher in Form einer themenorientierten Präsentation, welche den Entstehungsprozess von den ersten Skizzen bis zum fertigen Set nachvollziehbar macht, als der gewohnten Datenbank. Essays, Interviews, Bildgalerien und interaktive Tools ermöglichen einen vertiefenden Zugang. So lassen sich beispielsweise Parallelen zwischen dem Entwurf und der späteren Realisierung aufdecken. Mit diesem Projekt liefert die Deutsche Kinemathek einen interessanten Ansatz zur Präsentation von Künstlernachlässen und zum Zugang zu Archivmaterial, über den sich sicher trefflich diskutieren läßt.

Die Deutsche Kinemathek macht damit nach eigener Aussage zum ersten Mal einen ihrer Sammlungsbestände komplett online zugänglich. Bereits seit 2012 kann man auf dieser Seite in einem ähnlichen Projekt Ausschnitte aus dem Produktionsarchivs des Autors und Regisseurs Heinrich Breloer sehen.

BStU soll ins Bundesarchiv eingegliedert werden

Die 2014 vom Bundestag eingesetzte Expertenkommission zur Zukunft der BStU hat Eckpunkte ihres Berichts am Mittwoch im Bundestagsausschuss für Kultur und Medien in nicht öffentlicher Sitzung vorgestellt. Nach einem Bericht von DPA sind die wesentlichen Punkte:

  • Eingliederung  der BStU in das Bundesarchiv. Die Akten verbleiben aber an ihrem bisherigen Ort. Alle Mitarbeiter werden übernommen.
  • Reduzierung der bisherigen 12 Außenstellen auf eine pro Bundesland.
  • Gründung einer Stiftung “Diktatur und Widerstand. Forum für Demokratie und Menschenrechte”, in die auch  die Gedenkstätte Hohenschönhausen eingegliedert werden soll.
  • Schaffung eines “Bundesbeauftragten für die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur und ihren Folgen”, der auch als Ombudsmann für SED-Opfer und als Berater in Sachen MfS fungieren soll.

Ihren Bericht wird die Kommission voraussichtlich im April an Bundestagspräsident Norbert Lammert übergeben. Anschließend sollen die Empfehlungen noch diskutiert werden, bevor der Bundestag darüber entscheidet.

 

Anschlag auf Schwules Museum

Es passiert nicht oft, dass Kultureinrichtungen Opfer eines Anschlags werden. Glücklicherweise wurde offenbar niemand verletzt, als am frühen Nachmittag des 7. März 2016 einige Metallkugeln das Schwule Museum in Berlin-Tiergarten trafen, die nach Polizeiangaben aus einem Luftdruckgewehr abgefeuert worden sein könnten. Wie die Berliner Zeitung berichtet, beschränkte sich der Sachschaden auf eine kaputte Fensterscheibe. Der ideelle Schaden dürfte weit größer sein. Den Mitarbeitern des Schwulen Museums, das auch über ein Archiv  und eine Bibliothek verfügt, gilt unsere Unterstützung.