Am 13. Oktober 2017um 16 Uhr wird die Ausstellung „Fundstellen. Spuren von NS-Verfolgten in Berliner Archiven“ im Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin eröffnet. Sie wird dort, in der 9. Etage im Telefunken-Hochhaus, bis Ende März 2018 zu sehen sein. Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, der Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin und dem Landesarchiv Berlin.
Erstmals wurde die Präsentation Ende 2014 in der Gedenk und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz gezeigt. Anhand von sechs Biografien von Verfolgten des Nationalsozialismus wird hier exemplarisch gezeigt, wie und wo man heute Informationen über diese Menschen finden kann, wo eine Spurensuche Erfolg haben kann. So werden viele verschiedene Fundstellen in den zentralen Archiven der Region genannt wie die Akten der sogenannten Vermögensverwertungsstelle (Bestand Rep 36 A II des Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg) im Brandenburgischen Landeshauptarchiv, die vielfältigen Bestände des Landesarchivs Berlin und des Bundesarchivs sowie Akten der Entschädigungsbehörde Berlin, des Jüdischen Museums und des Archivs der Gedenkstätte Sachsenhausen.
Seinerzeit wurde auch eine Broschüre herausgegeben (80 Seiten, ISBN 978-3-9813119-6-9, 3,50 €), die das Thema vertieft und als Leitfaden für eigene Recherchen dienen soll.
Archiv der Kategorie: Ausstellungen
Photoausstellung zum Tod von Benno Ohnesorg
50 Jahre nach dem gewaltsamen Tod von Benno Ohnesorg zeigt die Polizeihistorische Sammlung im Polizeipräsidium Berlin erstmals Photos und Filme, die im Zusammenhang mit dem Ereignis entstanden. Es handelt sich dabei um Aufnahmen von Polizeiphotographen, die der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich waren.
Die Ausstellung ist vom 01.06.-30.08.2017 in der Polizeihistorischen Sammlung im Polizeipräsidium Berlin, Platz der Luftbrücke 6, zu sehen. Weitere Informationen.
Die Leipziger Volkszeitung berichtet in ihre Online-Ausgabe v. 31.05.2017 über die Ausstellung
Fotos aus Studierendenakten in der Kunsthochschule Weißensee ausgestellt
Im Foyer der Kunsthochschule Weißensee sind derzeit in einer kunstvollen Installation 4.000 Portraitfotos von Studentinnen und Studenten zu sehen, die sich zwischen 1946 und 2001 an der Hochschule immatrikuliert hatten. Die Fotos stammen aus den Akten, die bei Studienbeginn angelegt wurden. Entstanden ist das Projekt aus der Arbeitsgruppe »weißensee Archive«, die seit 2015 die Geschichte der Hochschule erforscht und u. a. mit der Digitalisierung der Studierendenkartei begonnen hat. Ergänzt wird die fotografische Installation von Jürgen Neugebauer und Peter Müller durch Texte und Botschaften des Lehrpersonals, die ebenfalls aus den Akten stammen. Ein Bericht findet sich hier.
Beginner – Aktenlage Weißensee
21. April bis 2. Juni 2017,
Foyer der weißensee kunsthochschule berlin, Bühringstraße 20, 13086 Berlin
Mo-Fr 8 – 20 Uhr, Eintritt frei.
Vom Kaufhaus zum Tacheles – Fotografien der Friedrichstraßen-Passage im Technikmuseum

Während aktuell die Gründungsarbeiten für den Neubau auf dem weitläufigen Areal der ehemaligen Friedrichstraßen-Passage an der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte voran schreiten, sind Fotos der legendären, 1908 eröffneten, Passage noch bis zum 4. April in einer Ausstellung in der Fotogalerie des Deutschen Technikmuseums zu sehen. Die Ausstellung vermittelt einen Eindruck des riesigen Gebäudekomplexes, der einst die Friedrichstraße und die Oranienburger Straße miteinander verband. Zu sehen sind Fotos, die kurz nach der Eröffnung entstanden sind, aus den dreißiger und schließlich aus den frühen neunziger Jahren, als die einzigen verbliebenen Gebäudeteile an der Oranienburger Straße von Künstlern besetzt wurden und das Künstlerhaus Tacheles entstand. Die Fotos, die hier erstmals gezeigt werden, stammen aus dem Historischen Archiv des Technikmuseums. Informationen zur Schau finden sich auf der Website des Technikmuseums, Berichte bei TV Berlin und in der Berliner Zeitung.
12. Oktober 2016 bis 4. April 2017
Deutsches Technikmuseum, Trebbiner Straße 9
Di–Fr 9–17.30, Sa, So 10–18 Uhr, Eintritt 8/5 Euro
Berlin lebt auf — Fotos von Eva Kemlein in der Neuen Synagoge
“Berlin lebt auf!” lautete die Schlagzeile der ersten Ausgabe der Berliner Zeitung am 21. Mai 1945. Das traf auch auf Eva Kemlein zu, deren Fotos damals in der Berliner Zeitung veröffentlicht wurden. Die letzten Kriegsjahre hatte sie im Unter-grund, zuletzt in einem Schöneberger Keller, überlebt. Bereits zuvor hatte sie fotografiert, aber jetzt wurde sie zur Chronistin der Berliner Nachkriegszeit. Ihre Bilder aus dem zerstörten Berlin, ihre Porträts der Überlebenden prägten das Gedächtnis der Nachkriegszeit. Ihr meistfotografiertes Motiv war das Berliner Stadtschloss bis zu seiner Sprengung 1950. Berlin lebt auf — Fotos von Eva Kemlein in der Neuen Synagoge weiterlesen
Fotografien von Otto Hagemann im Landesarchiv zu sehen
Das Landesarchiv Berlin präsentiert noch bis zum 26. Februar 2017 eine Auswahl aus dem vier Jahrzehnte umfassenden Werk des Architekturfotografen Otto Hagemann (1884 – 1974). Seine zwischen 1905 und 1960 entstandenen Aufnahmen entfalten ein von altdeutscher Vorkriegsszenerie bis zur Nachkriegsmoderne in West-Berlin reichendes Spektrum. Neben den Fotografen Arthur Köster und Max Krajewsky ist er einer der Chronisten des Neuen Bauens. Otto Hagemann zählt damit zu den großen deutschen Architekturfotografen. Fotografien von Otto Hagemann im Landesarchiv zu sehen weiterlesen
Neue Dauerausstellung zur Geschichte des Zoologischen Gartens
Seit kurzem ist im 1871 errichteten Antilopenhaus des Zoologischen Gartens Berlin eine Dauerausstellung zur 172jährigen Geschichte der Einrichtung zu sehen. Die Verantwortlichen sprechen von einer “schwierigen und längst überfälligen Aufgabe”. Die Ausstellung, in deren Mittelpunkt die Zeit des Nationalsozialismus steht, wurde von Clemens Maier-Wolthausen, mit Unterstützung eines wissenschaftlichen Beirates, kuratiert. Nach über einjähriger Recherche präsentiert er eine Vielzahl von Dokumenten aus dem Archiv des Zoos, das im Beitrag der Berliner Zeitung v.01.12.2016 mehrfach als “verstaubt” charakterisiert wird – vielleicht ein Hinweis darauf, dass das Archivgut bislang noch nicht erschlossen und der Öffentlichkeit damit nicht zugänglich war?
Die englischen Jahre – unbekannte Fotos von Lucia Moholy im Bauhaus
Das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung zeigt in einer Ausstellung noch bis zum 27. Februar 2017 bislang weitgehend unbekannte Arbeiten von Lucia Moholy. Die in Prag geborene Fotografin (1894-1989) war zunächst mit László Moholy-Nagy verheiratet und mit ihm zwischen 1923 und 1928 am Bauhaus in Weimar und Dessau tätig. Die von ihren Aufnahmen angefertigten Postkarten vermittelten der ganzen Welt ein Bild des Bauhaus-Gebäudes.
„Lucia Moholy lebte fünf Jahre am Bauhaus und hat mit ihren dort entstandenen sachlichen Fotografien, das Bild vom Bauhaus bis in die Gegenwart entscheidend geprägt. Sie ist durch diese Arbeiten berühmt geworden. Nun möchten wir den Blick auf ihr Leben und Schaffen nach dem Bauhaus lenken, das nur wenige Experten kennen“, erläuterte die Direktorin des Bauhaus-Archivs Dr. Annemarie Jaeggi. Denn 1933 musste auch Lucia Moholy emigrieren. Über Prag, Wien und Paris kam sie schließlich nach London. Im Fokus der Schau „Die englischen Jahre“ stehen denn auch Porträt-, Landschafts- und Architekturfotografien, die Lucia Moholy ab 1934 in England und auf Reisen in die Balkanstaaten und den Nahen Osten machte.
Alle gezeigten Aufnahmen stammen aus dem Nachlass der Fotografin, der sich seit 1992 im Bauhaus-Archiv befindet.
Krimi in der Bibliothek
Im Begleitprogramm der bis zum Juli dieses Jahres in der Akademie der Künste gezeigten Ausstellung “Kinder im Exil” gab es auch eine Filmwerkstatt. Dabei drehte der Dokumentarfilmregisseur Marcel Neudeck gemeinsam mit Schülern einer Klasse der unmittelbar neben dem Archiv der Akademie der Künste gelegenen Grundschule am Neuen Tor einen Krimi. Inspiriert wurden die Kinder durch das Buch Erika Manns “A Gang of Ten”, das sie sich im Heinrich-Mann-Archiv der Akademie der Künste angesehen hatten. Der Film, in dem auch Klaus Staeck und die Leiterin der Akademiebibliothek Susanne Thier mitspielen, wurde u. a. im Archiv am Robert-Koch-Platz gedreht. Die Mädchen und Jungen stellen wie in der Geschichte Erika Manns einen Dieb. In den Magazinen des Archivs und in einem Schöneberger Antiquariat kommen sie ihm auf die Spur. Ansehen kann man sich den Film hier.
Kinder im Exil – Ausstellung in der Akademie der Künste
Im Foyer der Akademie der Künste am Hanseatenweg in Berlin-Tiergarten ist noch bis zum 20. Juli 2016 eine kleine, aber sehr interessante Ausstellung zu sehen. An einfachen, rohen Lattengerüsten sind Fotos und Faksimiles von Briefen, Zeichnungen und Ausweisen befestigt. Es sind Zeugnisse der Kinder von Künstlern wie Bertolt Brecht, Paul Dessau, George Grosz, Anna Seghers, Friedrich Wolf oder Stefan Zweig, die gemeinsam mit ihren Eltern vor den Nazis ins Exil fliehen mussten. Die Dokumente stammen aus den Nachlässen der Künstler, die im Archiv Kinder im Exil – Ausstellung in der Akademie der Künste weiterlesen