Das Landesarchiv Berlin präsentiert noch bis zum 26. Februar 2017 eine Auswahl aus dem vier Jahrzehnte umfassenden Werk des Architekturfotografen Otto Hagemann (1884 – 1974). Seine zwischen 1905 und 1960 entstandenen Aufnahmen entfalten ein von altdeutscher Vorkriegsszenerie bis zur Nachkriegsmoderne in West-Berlin reichendes Spektrum. Neben den Fotografen Arthur Köster und Max Krajewsky ist er einer der Chronisten des Neuen Bauens. Otto Hagemann zählt damit zu den großen deutschen Architekturfotografen. Fotografien von Otto Hagemann im Landesarchiv zu sehen weiterlesen
Archiv der Kategorie: Ausstellungen
Neue Dauerausstellung zur Geschichte des Zoologischen Gartens
Seit kurzem ist im 1871 errichteten Antilopenhaus des Zoologischen Gartens Berlin eine Dauerausstellung zur 172jährigen Geschichte der Einrichtung zu sehen. Die Verantwortlichen sprechen von einer “schwierigen und längst überfälligen Aufgabe”. Die Ausstellung, in deren Mittelpunkt die Zeit des Nationalsozialismus steht, wurde von Clemens Maier-Wolthausen, mit Unterstützung eines wissenschaftlichen Beirates, kuratiert. Nach über einjähriger Recherche präsentiert er eine Vielzahl von Dokumenten aus dem Archiv des Zoos, das im Beitrag der Berliner Zeitung v.01.12.2016 mehrfach als “verstaubt” charakterisiert wird – vielleicht ein Hinweis darauf, dass das Archivgut bislang noch nicht erschlossen und der Öffentlichkeit damit nicht zugänglich war?
Die englischen Jahre – unbekannte Fotos von Lucia Moholy im Bauhaus
Das Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung zeigt in einer Ausstellung noch bis zum 27. Februar 2017 bislang weitgehend unbekannte Arbeiten von Lucia Moholy. Die in Prag geborene Fotografin (1894-1989) war zunächst mit László Moholy-Nagy verheiratet und mit ihm zwischen 1923 und 1928 am Bauhaus in Weimar und Dessau tätig. Die von ihren Aufnahmen angefertigten Postkarten vermittelten der ganzen Welt ein Bild des Bauhaus-Gebäudes.
„Lucia Moholy lebte fünf Jahre am Bauhaus und hat mit ihren dort entstandenen sachlichen Fotografien, das Bild vom Bauhaus bis in die Gegenwart entscheidend geprägt. Sie ist durch diese Arbeiten berühmt geworden. Nun möchten wir den Blick auf ihr Leben und Schaffen nach dem Bauhaus lenken, das nur wenige Experten kennen“, erläuterte die Direktorin des Bauhaus-Archivs Dr. Annemarie Jaeggi. Denn 1933 musste auch Lucia Moholy emigrieren. Über Prag, Wien und Paris kam sie schließlich nach London. Im Fokus der Schau „Die englischen Jahre“ stehen denn auch Porträt-, Landschafts- und Architekturfotografien, die Lucia Moholy ab 1934 in England und auf Reisen in die Balkanstaaten und den Nahen Osten machte.
Alle gezeigten Aufnahmen stammen aus dem Nachlass der Fotografin, der sich seit 1992 im Bauhaus-Archiv befindet.
Krimi in der Bibliothek
Im Begleitprogramm der bis zum Juli dieses Jahres in der Akademie der Künste gezeigten Ausstellung “Kinder im Exil” gab es auch eine Filmwerkstatt. Dabei drehte der Dokumentarfilmregisseur Marcel Neudeck gemeinsam mit Schülern einer Klasse der unmittelbar neben dem Archiv der Akademie der Künste gelegenen Grundschule am Neuen Tor einen Krimi. Inspiriert wurden die Kinder durch das Buch Erika Manns “A Gang of Ten”, das sie sich im Heinrich-Mann-Archiv der Akademie der Künste angesehen hatten. Der Film, in dem auch Klaus Staeck und die Leiterin der Akademiebibliothek Susanne Thier mitspielen, wurde u. a. im Archiv am Robert-Koch-Platz gedreht. Die Mädchen und Jungen stellen wie in der Geschichte Erika Manns einen Dieb. In den Magazinen des Archivs und in einem Schöneberger Antiquariat kommen sie ihm auf die Spur. Ansehen kann man sich den Film hier.
Kinder im Exil – Ausstellung in der Akademie der Künste
Im Foyer der Akademie der Künste am Hanseatenweg in Berlin-Tiergarten ist noch bis zum 20. Juli 2016 eine kleine, aber sehr interessante Ausstellung zu sehen. An einfachen, rohen Lattengerüsten sind Fotos und Faksimiles von Briefen, Zeichnungen und Ausweisen befestigt. Es sind Zeugnisse der Kinder von Künstlern wie Bertolt Brecht, Paul Dessau, George Grosz, Anna Seghers, Friedrich Wolf oder Stefan Zweig, die gemeinsam mit ihren Eltern vor den Nazis ins Exil fliehen mussten. Die Dokumente stammen aus den Nachlässen der Künstler, die im Archiv Kinder im Exil – Ausstellung in der Akademie der Künste weiterlesen
Ken-Adam-Archiv online
Das Archiv des bekannten Production Designers Ken Adam ist erschlossen und zugänglich. Ken Adam arbeitete u. a. mit Stanley Kubrick bei den Filmen “Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb” und “Barry Lyndon” zusammen und schuf die Entwürfe zu mehreren Filmen der James-Bond-Reihe wie “Goldfinger” oder
“Moonraker”. Seit 2012 ist sein Archiv in der Deutschen Kinemathek, wo es in den letzten zwei Jahre erschlossen und digitalisiert wurde. Seit kurzem ist es auch online zugänglich. Das jedoch eher in Form einer themenorientierten Präsentation, welche den Entstehungsprozess von den ersten Skizzen bis zum fertigen Set nachvollziehbar macht, als der gewohnten Datenbank. Essays, Interviews, Bildgalerien und interaktive Tools ermöglichen einen vertiefenden Zugang. So lassen sich beispielsweise Parallelen zwischen dem Entwurf und der späteren Realisierung aufdecken. Mit diesem Projekt liefert die Deutsche Kinemathek einen interessanten Ansatz zur Präsentation von Künstlernachlässen und zum Zugang zu Archivmaterial, über den sich sicher trefflich diskutieren läßt.
Die Deutsche Kinemathek macht damit nach eigener Aussage zum ersten Mal einen ihrer Sammlungsbestände komplett online zugänglich. Bereits seit 2012 kann man auf dieser Seite in einem ähnlichen Projekt Ausschnitte aus dem Produktionsarchivs des Autors und Regisseurs Heinrich Breloer sehen.
Zeitschichten – Eine Ausstellung über Austellungen
Noch bis zum 3. Januar 2016 ist im Deutschen Historischen Museum die Ausstellung “Zeitschichten. Deutsche Geschichte im Spiegel des Berliner Zeughauses” zu sehen. An 21 Stationen, über alle Museumsräume verteilt, sind jeweils etwa 6 bis 7 Bildbetrachter und einzelne Exponate aufgestellt. Die Besucher können in den Bildbetrachtern Fotos verschiedener Ausstellungen sehen, die in den vergangen Jahrhunderten genau an den Standorten der heutigen Statonen gezeigt wurden. Zeitschichten – Eine Ausstellung über Austellungen weiterlesen
Vom Ausstellen von Schriftstellernachlässen
Das Ausstellen von Nachlässen, noch dazu denen von Schriftstellern, gehört zu den anspruchsvollen Aufgaben. Ein besonders gelungenes Beispiel dafür ist noch bis zum 10. Januar 2016 in der Akademie der Künste am Hanseatenweg zu sehen: Arno Schmidt. Eine Ausstellung in 100 Stationen.
Der Ausstellungsraum ist dunkel gehalten, dicke Teppiche dämpfen die Schritte und alle Geräusche. Das einzige Licht fällt aus 100 beleuchteten Kästen, die gleichsam im Raum zu schweben scheinen. Die Exponate darin, u. a. Manuskripte, Briefe, Bücher, eine Lederjacke, eine Aspirinschachtel, sind verbunden mit Vom Ausstellen von Schriftstellernachlässen weiterlesen