Archiv der Kategorie: Archive

Archiv für Roma-Kultur geht online


Screenshot

Heute Abend wird Homepage romarchive.eu freigeschaltet. Das neue Portal soll  die vielfältige Kunst und Kultur der Sinti und Roma und ihren Einfluss auf die europäische Kulturgeschichte sichtbar machen Auf Deutsch, Englisch und Romanes werden knapp 5.000 Objekte präsentiert: historische Dokumente, Zeitzeugeninterviews von Holocaust-Überlebenden, Interviews mit Ikonen der mencomusik. Bis zur Freischaltung kann man noch den entsprechenden und sehr informativen Blog besuchen.
Die Idee dafür entstand übrigens nach der Eröffnung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma Europas in Berlin 2012. Unterstützt von der Kulturstiftung des Bundes ist ein virtuelles Archiv und Museum entstanden.
Zum Start von RomArchive veranstaltet die Berliner Akademie der Künste ein viertägiges interdisziplinäres Festival. Heute Abend z. B. mit einem Konzert der Gypsy-Band Kal aus Belgrad. Hingehen lohnt sich unbedingt. Programm hier und hier.
Hier noch einige links zu aktuellen Berichten:
Berliner Zeitung
Deutsche Welle
Tagesspiegel
Deutschlandfunk

Vorgestellt: Das BVG-Archiv

Vor 90 Jahren wurden die Berliner Verkehrsbetriebe gegründet. Dieses historische Datum nimmt die Berliner Morgenpost zum Anlass, um das derzeit von Axel Maruszat geleitete Unternehmensarchiv vorzustellen. Der Leser erfährt etwas über die wechselvolle BVG-Geschichte, aber auch über das in Köpenick untergebrachte Archiv und seine Bestände.

Der RBB, der ein Interview mit Maruszat führte, hält in seinem Beitrag auch noch eine umfangreiche Bilderstrecke parat.

Züllichauer Leichenpredigten erschlossen

Ein lange vermisster Sammlungsbestand konnte im Geheimen Staatsarchiv (PK) entdeckt und erschlossen werden. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Leichenpredigten aus dem Kirchenkreis Züllichau aus dem Zeitraum 1672-1771. Die insgesamt zehn überlieferten Bände wurden vertieft erschlossen und dabei  der Name jedes Verstorbenen erfasst. Der Bestand wurde provenienzhalber an das Evangelische Zentralarchiv abgegeben, wo er nun genutzt werden kann.

Hier der Text der Mitteilung des GStA

Archiv für alternatives Schrifttum in Duisburg bedroht

Das Archiv für alternatives Schrifttum in Duisburg (afas) ist massiv bedroht. Da dieser Vorgang und das große politische und mediale Echo auch für Berliner Archive wichtig und interessant ist, sei an dieser Stelle kurz darüber berichtet.

Das afas, gegründet 1986, ist mittlerweile das größte Freie Archiv für Materialien der Neuen Sozialen Bewegungen. Nach jahrelangem Kampf um eine ausreichende und dauerhafte Finanzierung sowie archivgerechte Räumlichkeiten konnte es 2017 dank finanzieller Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Duisburg adäquate neue Räume mit ausreichendem Platz, aber auch höheren Kosten, in der Duisburger Innenstadt beziehen und erhielt für 2018 und 2019 vom Land Haushaltsmittel bewilligt. Kürzlich beschloss jedoch der Haushaltsausschuss des Landtags, die Mittel für 2019 wieder zu streichen.

Der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) hat am 5. Dezember einen Offenen Brief an die Landesregierung und alle Landtagsabgeordneten geschrieben und um Rücknahme dieses Beschlusses in der 3. Lesung des Haushalts am 12. Dezember gebeten. Zahlreiche prominente Unterstützerinnen und Unterstützer haben diesen Brief mit gezeichnet. Eine große Zahl weiterer Unterstützer haben sich ebenfalls an die Landtagsfraktionen gewandt. Insbesondere der Leiter des afas Jürgen Bacia mobilisierte auch die Öffentlichkeit. Das mediale Echo war sehr groß, u. a. im Deutschlandfunk, WDR, FAZ und WAZ. Inzwischen ist der Beschluss zurück genommen worden und das afas wird 2019 weiter gefördert. Allerdings bedeutet dies noch nichts für 2020!

Fazit: Der Einsatz hat sich gelohnt. Schade nur, dass sich Politik und Medien eher in Krisen mobilisieren lassen.

Flucht im Ballon – Dokumente zu einem aktuellen Kinofilm

Aktuell läuft in den Kinos mit Ballon ein sehenswerter Film über die spektakuläre Flucht von zwei Familien aus der DDR mittels eines Ballons.  Der Film beruht auf tatsächlichen Vorgängen aus dem Jahr 1979. Auf der Internet-Seite des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR werden aktuell dazu die Hintergründe in einer lesenswerten Darstellung auf der Grundlage der im BStU befindlichen Akten erläutert.

Digitales Frauenarchiv gestartet

Am 13. September 2018 ist das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) online gegangen. Damit sind jetzt rund 500.000 Dokumente zur Frauen- und Lebensgeschichte im Internet frei zugänglich, darunter Tagebücher, Fotos und Zeitschriften. Das DDF ist ein gemeinsames Portal der feministischen Erinnerungseinrichtungen, getragen vom i.d.a.-Dachverband, in dem sich gut 40 Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen zusammengeschlossen haben, die diese wertvollen Dokumente  bewahren. Zu diesen Archiven zählen  auch das Spinnboden Lesbenarchiv und -bibliothek und das Frauenforschungs-, -bildungs- und Informationszentrum (FFBIZ) aus Berlin.
Der Tagesspiegel und die taz haben über den Festakt im Senatssaal der Humboldt-Universität zu Berlin berichtet und die Hintergründe beleuchtet.

Das Bauhaus-Archiv im Haus Hardenberg

Bauhaus-Archiv Berlin im Haus Hardenberg
Foto: Bauhaus-Archiv, Catrin Schmitt

Seit dem Sommer residiert das Bauhaus-Archiv im Haus Hardenberg in Berlin-Charlottenburg. Es wurde aus seinen bisherigen Räumen im von Walter Gropius entworfenen Museumsgebäude in der Klingelhöferstraße übergangsweise ausquartiert, da dort Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten durchgeführt werden.

Seit dem 30. Juni 2018 bietet das Baushausarchiv am neuen Standort einen Einblick in seine Bestände. Mittels des neuen Formats unter dem Namen »the temporary bauhaus-archiv / Museum für Gestaltung«  kann das Publikum dort historische Fotos und Dokumente zu den Anfängen der Institution und der Entstehung des Stammhauses in der Klingelhöferstraße betrachten. Ebenso sind die Pläne für den Erweiterungsbau zu sehen.

Knesebeckstraße 1-2
10623 Berlin-Charlottenburg
Mo–Sa, 10–18 Uhr
Eintritt frei

Aubrey Pomerance im Deutschlandfunk

Am 04.09.2018 stand Aubrey Pomerance, Leiter des Archivs des Jüdischen Museums, dem Deutschlandfunk Rede und Antwort. Im Interview mit der Journalistin Maja Ellmenreich stellt er Ausstellungsstücke und Dokumente vor. Anhand eines gefalteten Handtuchs erzählt er die Geschichte der einstmaligen Besitzerin dieses Objekts, die Opfer des Holocaust wurde. Außerdem berichtet Pomerance, wie diese Gegenstände, die für die Hinterbliebenen oftmals “ein ungeheuer starkes emotionales Stück von Trennung, von Verlust” verkörpern, in das Archiv gelangten und in der Ausstellung präsentiert werden.

Kunstprojekt im Archiv der DDR-Opposition

Derzeit forschen mehrere Künstlerinnen wie  die Gestalterin Elsa Westreicher, die Performancekünstlerin Nadia Tsulukidze und Henrike Naumann, die mit Installation und Video arbeitet, für das Kunstprojekt „Künstlerische Forschung im Archiv der DDR-Opposition“. Die Ergebnisse des Projekts, einer Kooperation zwischen District Berlin und dem Archiv der DDR-Opposition / Robert-Havemann-Gesellschaft e.V., sollen ab November in einer Ausstellung, einer Publikation und in mehreren Veranstaltungen präsentiert werden. Nähere Informationen dazu gibt es auf der Seite von District Berlin. Ebenso berichtet die taz darüber.

200 Jahre altes Briefgeheimnis im GStA gelüftet

Francisca Hoyer, die zu ihrem Dissertationsthema “Deutsche in Ostindien und ihre Familien im 18. Jahrhundert” im Geheimen Staatsarchiv PK forschte, stieß während ihrer Recherchen auf einen Brief, der seit über 200 Jahren ungeöffnet “in den Akten” (ein genauer Quellennachweis fehlt leider) überdauerte und nun von Restauratorinnen des GStA geöffnet wurde.

Über den Briefinhalt, aber auch über ihre Forschungsergebnisse berichtet Hoyer im Interview mit Dr. Ingrid Männl vom GStA, das Sie hier lesen können:

https://www.gsta.spk-berlin.de/aktuelles_detail.php?detail=176&PAGE_ID=1554

Auch die BZ berichtete in ihrer Online-Ausgabe vom 14.08.2018 über den nicht gerade alltäglichen Fund:

https://www.bz-berlin.de/berlin/220-jahre-alter-wut-brief-eines-verschollenen-ehemanns-aufgetaucht