Vom BStU zur Abteilung Stasi-Unterlagen-Archiv im Bundesarchiv

Christian Booß (rechts) im Gespräch mit Michael Hollmann

Der Transformationsprozess vom BStU zum Bundesarchiv ist in vollem Gange. Das Stasi-Unterlagen-Archiv wird ab 17. Juni 2021 in seiner Gesamtheit Teil des Bundesarchivs durch seine Eingliederung als “Abteilung BStU“. Für diesen Tag ist ab 19 Uhr ein (online übertragener) Festakt geplant. www.bstu.de

Am Standort des historischen Geländes des Stasi-Unterlagen-Archivs in Berlin-Lichtenberg soll ein Archivzentrum aufgebaut werden. Hier ist die Ansiedlung von vier Komponenten geplant: 1. ein Kompetenzzentrum zur Bestandserhaltung (Restaurierung und Digitalisierung), 2. ein Rechenzentrum zur Speicherung der digitalisierten Unterlagen, 3. Magazinräume für alle vom Bund verwalteten Akten zur DDR: die Stasi-Unterlagen sowie zusätzlich die vom Bundesarchiv verwalteten Unterlagen der zentralen DDR-Behörden und der Stiftung Parteien und Massenorganisationen in der DDR (SAPMO), 4. ein Nutzerbereich mit Lesesaal, darin integriert die Spezial-Bibliotheken des BStU und der SAPMO.

Die bisherigen zwölf BStU-Standorte in den östlichen Bundesländern werden fortbestehen, unterliegen aber in den nächsten Jahren einem Wandel – es wird dann Standorte mit und ohne Akten geben, zudem gesellt sich Cottbus hinzu: https://www.bstu.de/ueber-uns/bstu-in-zukunft/#c29572elt.

Während der Personalbestand vollständig in das Bundesarchiv integriert wird, entwickelt sich der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in eine(n) Bundesbeauftragte(n) für die Opfer der SED-Diktatur. Dieses Amt wird beim Deutschen  Bundestag angesiedelt sein.

Mit dem Präsidenten des Bundesarchivs, Dr. phil. Michael Hollmann führte Dr. Christian Booß vom Bürgerkomitee 15. Januar e.V. anlässlich des Überganges ein Interview: https://www.youtube.com/watch?v=V5uMWFr0X_E

Online-Recherche im Universitätsarchiv der Freien Universität möglich

Ausgewählte Bestände über die Geschichte der Freien Universität und ihrer Institute sowie Biografien von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern können ab sofort online in der Archivdatenbank recherchiert werden. Interessierte erhalten über das neue Portal auf der Website des Universitätsarchivs Einblicke in das rund 7,5 km Schriftgut umfassende Archiv. Dabei handelt es sich um Akten aus der Hochschulleitung und -verwaltung, Gremienprotokolle, Fachbereichs- und Institutsüberlieferungen, Urkunden, Fotografien, Plakate und Tonaufzeichnungen. Abrufbar sind zudem Informationen über Vor- und Nachlässe bekannter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die einen Bezug zur Freien Universität haben, sowie das Archiv der Außerparlamentarischen Opposition (APO) mit Dokumenten rund um die Studentenbewegung der 1960er-Jahre. Derzeit sind im Portal Informationen zu rund 11.300 Archivalien zugänglich.
Über eine Suchfunktion auf der Website erhalten Interessierte einen Einstieg in die Themenfelder Gründung und Entwicklung der Universität mit allen Instituten und Einrichtungen, Forschung und Lehre, Hochschullehrerinnen und -lehrer sowie Studierende der Freien Universität. Die Archivbestände geben auch Aufschluss über Aspekte der deutschen bzw. deutsch-deutschen und internationalen Politik seit der Universitätsgründung im Jahr 1948.

Birgit Rehse

Archivcamp am 29. und 30. April 2021


#closedbutopen war das große Thema, unter dem das Jahr 2020 für viele Archive dank Corona stehen musste. Passend zu den damit verbundenen, teils neuen Herausforderungen möchte der Arbeitskreises “Offene Archive” im VdA am 29. und 30. April 2021 dem Thema “Archive – Offen für alle?!” mit der Veranstaltungsform Archivcamp, diesmal als Online-Format, nachgehen. Das Archivcamp ist eine Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises “Offene Archive”, die seit 2017 alle zwei Jahre stattfindet. Informationen zum Programm gibt es hier: https://barcamps.eu/archivcamp-2021/ und Fragen zur Anmeldung werden hier beantwortet:  https://archive20.hypotheses.org/10067.

 

Rückblick auf den 5. Berliner Archiv-Stammtisch

Der 5. Archiv-Stammtisch fand diesmal – ganz der Coronapandemie und ihrer Auswirkungen geschuldet – online statt. Am 25. März 2021 trafen sich acht Teilnehmende vor den Bildschirmen und tauschten sich in geradezu lebendiger Weise über die aktuelle Situation ihrer derzeitigen Arbeitswelt aus. Zunächst kamen die Öffnungsmöglichkeiten der Lesesäle und die damit verbundenen eingeschränkten Benutzungsbedingungen zur Sprache. Mitgefühl wird unverändert den Benutzern mit termingebundenen Qualifizierungsarbeiten entgegengebracht. Archive mit fortgeschrittenem Digitalisierungsstand ihrer Bestände haben derzeit einen unverkennbaren Vorteil für die Nutzung. Unverändert gehen jedoch Anfragen ein, die nur vor Ort recherchiert und beantwortet werden können. Alsbald schloss sich die Schilderung von Homeoffice-tauglichen Tätigkeiten an. In Abhängigkeit der Erwartungen und Regelungen der jeweiligen Archivträger gestalten sich die Präsenz- und Homeofficephasen der Mitarbeiterschaft. Hieraus haben sich nicht nur organisatorische Mehraufwände ergeben, sondern auch Tätigkeitsschwerpunkte und Priorisierungen verschoben. Beispielsweise werden in einigen Häusern verstärkt konzeptionelle Arbeiten erledigt, Homepages überarbeitet, Onlinefindmittel erstellt oder Datenbanken gepflegt.

Die Abschlussfrage an alle Teilnehmenden: Was fehlte Euch im letzten Jahr am meisten? brachte nochmals ein spannendes Potpourri: Öffentlichkeitsarbeit – Archivführungen – Akquisegespräche – Zeitzeugeninterviews – Weiterbildungen – die Normalität der Begegnungen und schließlich: die Kolleg:innen und Benutzer:innen. Diesem Bild ist nichts hinzuzufügen. Der nächste virtuelle Archiv-Stammtisch ist bereits in Planung!

Tag der Provenienzforschung 2021

Heute findet der 3. Internationale Tag der Provenienzforschung statt. Mehr als 80 kulturelle Einrichtungen im In- und Ausland stellen ihre Arbeit auf dem Gebiet der Provenienzforschung  vor. Initiator des Aktionstages ist der Arbeiterkreis Provenienzforschung e. V. Auch in Berlin gibt es mehrere Veranstaltungen.
– Unter dem Hashtag #FragtDieProvenienzForscher_innen diskutieren die Provenienzforscherinnen und -forscher des Zentralarchivs der Staatlichen Museen Berlin am 14. Apil 2021 von 18 bis 19 Uhr die vielfältigen Perspektiven, Methoden und Herausforderungen ihrer Forschungsfelder: koloniale Kontexte, NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut sowie das Querschnittsthema der archäologischen Objekte. Im Vorfeld der Veranstaltung wird um Fragen über den Twitter-Kanal @PPR_Dahlem gebeten. Auch während der Veranstaltung können Interessierte über den Live-Chat Fragen stellen. Als Konferenz-Tool wird Webex verwandt. Anmeldung bitte unter provenienzforschung@smb.spk-berlin.de.
– Die Kunstsammlung der Akademie der Künste stellt  ausgewählte Gemälde und deren Besitzgeschichten vor. Wem gehörten sie zuvor? Wer hat sie verkauft, vererbt, vertauscht oder verschenkt? Wem wurden sie möglicherweise unrechtmäßig entzogen? Link: https://digital.adk.de/provenienzforschung.
– Die gemeinsame Online-Ausstellung „Spotlight on the Object“ der Staatlichen Museen zu Berlin und der Staatsbibliothek zu Berlin zeigt knifflige und sensible Beispiele der Provenienzforschung und gibt Einblicke in die Vielfalt dieser Disziplin. Die Biografien von 20 Objekten werden bildreich und in kurzen Texten vorgestellt:
https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/spotlight-objekte-spk

Das VD 17 und die historischen Druckschriften in den Archiven

Leichenzug für Martha Maria Herold 1629, UB Greifswald. Lizenz CC-BY-NC-SA

Ohne Archive geht es nicht

Das VD 17 und die historischen Druckschriften in den Archiven
von Prof. Dr. Ulrike Höroldt

Seit dem Jahre 1996 erfassen große Altbestandsbibliotheken ihre historischen Druckschriften in der Datenbank des VD 17 (Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts). Mit seinen über 300.000 aufgenommenen Titeln ist das VD 17 die bedeutendste retrospektive Nationalbibliographie historischer Drucke für den Zeitraum von 1601 bis 1700. Bisher fehlen jedoch die historischen Druckschriften in den Archiven.
Die deutschen Staats-, Kommunal- und Kirchenarchive verfügen innerhalb ihrer Bestände über zahlreiche historische Drucke und Amtsdruckschriften. Diese wurden im VD 17 bisher nicht berücksichtigt. Angeregt durch den Ausschuss für Wissenschaftliche Bibliotheken und Informationssysteme (AWBI) planen die VD 17-Trägerbibliotheken zwei Rundgespräche Das VD 17 und die historischen Druckschriften in den Archiven weiterlesen

Vorstandsunterlagen der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft erschlossen

Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes wurden im Archiv der BBF | Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (https://bbf.dipf.de/de/die-bbf/archiv) Schriftgutunterlagen des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) (https://www.dgfe.de) aus den Jahren 1964 bis 2010 erschlossenen und stehen nun für die wissenschaftliche Auswertung zur Verfügung.

Die DGfE wurde im Jahr 1963 von Mitgliedern der Konferenz der Westdeutschen Universitätspädagogen unter der Beteiligung von Mitgliedern des Arbeitskreises Pädagogischer Hochschulen gegründet und 1964 formell konstituiert. Neben der Konferenz der Westdeutschen Universitätspädagogen ging auch die Konferenz Pädagogischer Hochschulen in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft auf.
Die DGfE gilt mit gegenwärtig ca. 3.600 Mitgliedern als größte Fachorganisation der Erziehungswissenschaft in Deutschland und ist damit eine tragende Organisation für die Weiterentwicklung der Disziplin. Ziel der Fachgesellschaft Vorstandsunterlagen der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft erschlossen weiterlesen

Lesesäle der Berliner Archive können weiter offen bleiben

Auch die zweite Änderung der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vom 27. März 2021 sowie das aktuelle Hygienerahmenkonzept der Senatsverwaltung für Kultur und Europa vom 1. April 2021 bringen für die Archive keine grundlegenden Änderungen. Nach wie vor dürfen Archive ihre Lesesäle, unter Einhaltung der in den jeweiligen Schutz- und Hygienekonzepten festgelegten Schutzmaßnahmen, offenhalten. Neu ist das verpflichtende Tragen einer FFP2-Maske. Ein negativer Corona-Test ist für eine Nutzung nicht verpflichtend.  Gleichwohl wird er vom Geheimen Staatsarchiv PK und dem Bundesarchiv, die ihre Lesesäle weiter geöffnet haben, verlangt.
Die entsprechenden Verordnungen sind auf der Sonderseite der Senatsverwaltung für Kultur und Europa zum Corona-Virus zu finden.

5. Berliner Archiv-Stammtisch am 25. März 2021

Wegen der Pandemie musste auch die Veranstaltungsreihe „Berliner Archiv-Stammtisch“ ausfallen. Das ist umso bedauerlicher, da diese Reihe vor allem dem so wichtigen persönlichen Austausch dient. Da die aktuelle Situation auch weiterhin keine Präsenzveranstaltungen zulässt, wird der Stammtisch vorübergehend als Online-Veranstaltung angeboten. Im Mittelpunkt des nächsten Archiv-Stammtisches soll jedoch nicht die Vorstellung eines Archivs oder eines besonderen Projekts stehen, sondern der Austausch über die gegenwärtigen Herausforderungen, Probleme und verschiedenen Lösungsansätze. Die Veranstaltung wird mit dem Konferenzsystem Zoom durchgeführt. Ein eigener Account bei Zoom ist dafür zwar von Vorteil, jedoch nicht Voraussetzung. Bei Interesse bitte hier bis zum 19. März 2021 anmelden.
5. Berliner Archiv-Stammtisch
Donnerstag, den 25. März 2021, um 18:00 Uhr

Aktuelles Hygienekonzept der Kulturverwaltung : Lesesäle können weiter offen bleiben

Auch die Zweite Verordnung zur Änderung der SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vom 4. März 2021 sowie das aktuelle Hygienerahmenkonzept der Senatsverwaltung für Kultur und Europa bringen für die Archive keine grundlegenden Änderungen. Nach wie vor dürfen Archive ihre Lesesäle, unter Einhaltung der in den jeweiligen Schutz- und Hygienekonzepten festgelegten Schutzmaßnahmen, offenhalten. Neu ist das verpflichtende Tragen einer medizinischen Maske sowie die räumliche Richtzahl von einer Besucherin bzw. einem Besucher je 10 QuadratmeterWeiter wird empfohlen, die maximale Aufenthaltszeit jeweils auf 2 Stunden zu begrenzen.
Die entsprechenden Verordnungen sind auf der Sonderseite der Senatsverwaltung für Kultur und Europa zum Corona-Virus zu finden.