Afrikanische Delegation zu Besuch im Geheimen Staatsarchiv

Im Rahmen eines sechstägigen Berlin-Aufenthalts auf Einladung des Auswärtigen Amts besuchte am 11. Oktober 2017 eine fünfköpfige Delegation aus Afrika das Geheime Staatsarchiv PK. Ihr gehörten Vertreterinnen und Vertreter der Nationalarchive von Kamerun, Togo und Namibia sowie eine Bibliothekarin des Nationalmuseums von Tansania an. Begleitet wurden sie von einer Mitarbeiterin des Goethe-Instituts. Die neue Direktorin des Geheimen Staatsarchivs PK, Prof. Dr. Ulrike Höroldt, begrüßte die Delegation und führte sie durch das Haus. Der Besuch stand unter dem Motto „Archiverhalt in ehemaligen deutschen Kolonialgebieten“. Daher galt das besondere fachliche Interesse der Delegation den konservatorischen Maßnahmen zum Bestandserhalt sowie den technischen Möglichkeiten zur Reproduktion von Archivalien. Hier zeigte eine Restauratorin des Archivs verschiedene Verpackungsmaterialien zur Konservierung der Archivalien und führte die Reinigung von schimmelbefallenen Archivalien an der Reinen Werkbank praktisch vor.

Vorführung des Scanners

In der Bildstelle erregte der Aufsichtsscanner mit Buchwippe, mit dem sich Archivalien bis zu einer Größe von A1 in verschiedenen Farbstufen und Dateiformaten scannen lassen, großes Interesse bei den afrikanischen Kolleginnen und Kollegen. Da in den afrikanischen Archiven Glasnegative von Gebäuden aus der deutschen Kolonialzeit aufbewahrt werden, wurde auf Nachfrage der Delegation auch das Scannen von Glasnegativen mit einem Durchsichtscanner vorgeführt.

Präsentation von Akten zur Erforschung der Schlafkrankheit

Am meisten beeindruckt zeigten sich die afrikanischen Archivarinnen und Archivare jedoch von der Fülle der Archivalien, die ihnen zu ihren Herkunftsländern aus der deutschen Kolonialzeit im Geheimen Staatsarchiv PK vorgelegt wurden. Mit großem Interesse nahmen sie u.a. die in den Akten enthaltenen Unterlagen über den Herero-Aufstand, die Funde fossiler Dinosaurier in Ostafrika, die Erforschung der Schlafkrankheit sowie die Anlage von Eisenbahnen und Missionshäusern zur Kenntnis.

Präsentation von Vermessungskarten aus Togo

Auf den präsentierten Karten, die während der deutschen Kolonialzeit zur Vermessung des Landes angelegt wurden, konnten sie zahlreiche ihnen bekannte Orte identifizieren. Im Anschluss an den Besuch des Geheimen Staatsarchivs stand ein Besuch im Bundesarchiv auf dem Plan der Delegation.

Fotografien: © Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz / Vinia Rutkow

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